Schließlich haben sie zusammen bislang 13 Tore erzielt. Aber es gibt noch mindestens einen Mann, der in den vergangenen Wochen zur absoluten Höchstform aufgelaufen ist.
Die Rede ist von Sven Barton. Der Dauerläufer auf der rechten Seite hat beim 7:0-Schützenfest nicht nur vier Tore perfekt aufgelegt, sondern ist mit seiner starken Auftritten für den Aufschwung der Velberter mitverantwortlich. „Seit seiner Fackel gegen Homberg ist er wieder der Mann, den ich noch aus der Herner Zeit kenne“, zollt Christopher Ditterle seinem Kumpel ein dickes Kompliment.
Beim VfB sorgte Barton mit einem fulminanten Geschoss aus 18 Metern für den 1:1-Ausgleich, nach dem er bis dato noch nicht richtig in Tritt gekommen war. „Und für dieses Ding habe ich ihm den Spitznamen ‚Propanflöte’ gegeben“, hat sich Ditterle sofort an den Comic „Werner, gekotzt wird später“ erinnert und den Film als Inspiration genommen. „Seither lachen wir uns darüber kaputt. Sein Strahl ist unglaublich hart.“
Dass er von seinen Teamkameraden mit der Witzfigur von „Brösel“ verglichen wird, ist Barton egal. „Spitznamen kommen und gehen. Ich habe schon mit schlimmeren gelebt.“ Wie beispielsweise 1986, als der heute 30-Jährige seine Laufbahn bei den Sportfreunden Stuckenbusch begann und dort sofort den Ruf seines Vaters übernehmen musste. „Die haben ihn wegen seiner Flanken immer ‚Banane‘ genannt. Also hieß ich plötzlich auch so“, erinnert sich Barton. „Ich gewöhne mich jetzt aber erst gar nicht an den neuen Ruf, denn der nächste kommt bestimmt. Aber solche Sachen zeigen, dass die Stimmung bei uns top ist. Wir haben Spaß, auch wenn wir alle einen Nagel im Kopf haben.“
"Ich mache es so lange, bis mir der Arsch abfällt"
Den Sand aus seinem Getriebe hat er unterdessen herausgepustet. „In Herne hatte ich über Jahre immer einen Freifahrtschein“, ist der aktuelle Konkurrenzkampf für Barton eine neue Erfahrung. „Auf einmal habe ich nicht wie sonst gewohnt meine Leistung gebracht und war draußen. Außerdem wird man ja auch nicht jünger und es kommen die Wehwehchen. Allerdings glaube ich, dass ich nun wieder voll da bin.“ An einen Abschied von der Fußballbühne denkt er aber nicht. „Ich mache es so lange, bis mir der Arsch abfällt oder mich der Trainer rausschmeißt.“
Schließlich würde Barton gerne noch einmal einen Aufstieg erleben. „Wenn wir unsere guten Möglichkeiten ausspielen, sind wir sicherlich gefährlich“, verweist der Ex-Dortmunder gerne auf die Serie, seit sieben Spielen ungeschlagen zu sein. Doch von der Regionalliga will er (noch) nicht sprechen. „RWE oder Windeck sind wirtschaftlich viel besser aufgestellt als wir. Wir sind froh, dass wir nicht wie in den letzten Jahren unten herumkrebsen. Alles was nach oben möglich ist, neben wir allerdings gerne mit.“
Mit der „Propanflöte“ in einer Topverfassung kann es der SSVg. bestimmt gelingen, Klubs wie Essen, Windeck oder auch den selbsternannten Aufstiegsanwärter aus Köln zu ärgern.