Nicht nur das SEK, auch die bundesweite Presse bevölkert die 13.000 Seelen-Gemeinde. Und Martin Stroetzel ist mittendrin.
Genauer gesagt, der Bauernhof des SVS-Trainers. „Die haben den Typen 200 Meter vor meinem Haus gestellt“, kann es Stroetzel kaum glauben, dass die B58, die direkt an seinem Haus vorbei in den Ortskern führt, pausenlos über die Bildschirme flackert. Auf dem Schoofweg hat das SEK den 46-Jährigen gefasst, als er gerade auf dem Fahrrad Richtung Zentrum radeln wollte. Das SEK rammte ihn mit einem Auto und Michalski stürzte in einen Straßengraben, dann klickten die Handschellen. „Das war gut geplant“, meint Stroetzel. „Ausgerechnet dort ist ein freies Stück Straße. Das war sehr gut getimed. Eine Minute später wäre er schon an der Schule gewesen. Und wer weiß, was dann passiert wäre.“
Der Familienvater ist erleichtert, denn auf der „bedrohten“ Pauke sind auch seine beiden Söhne Nico und Tim. Während seine Frau Beatrix das Polizei- und Medien-Aufkommen aus dem Fenster beobachtet, pustet Stroetzel, der im Finanzamt Wesel arbeitet, tief durch: „Ich habe eine richtige Gänsehaut bekommen. Wenn er in der Schule oder den naheliegenden Kindergarten gegangen wäre, dann ist man direkt betroffen. Wir sind alle froh, dass er gefasst ist und der Spuk nun ein Ende hat.“ In Schermbeck wird es aber ganz bestimmt noch eine Zeit dauern, bis die beschauliche Dorf-Kulisse wiederhergestellt ist.