Da führt der SV Scherpenberg mit 3:0 und 4:2 gegen den ESC Rellinghausen und am Ende jubeln doch noch die Gäste aus Essen. ESC-Coach Sascha Behnke feierte mit seinem Team einen 6:4-Erfolg in Moers!
SVS-Trainer Christian Mikolajczak konnte das Ergebnis, aber allen voran den Auftritt seiner Mannschaft nach der 3:0-Führung nicht fassen.
"Wir fallen einfach ins alte Muster zurück. Wenn es Gegenwind gibt, dann treten wir nicht als Einheit auf. Alle haben mit sich zu kämpfen oder schieben die Schuld auf andere. Das ist dann so, als ob die Frau abhaut, die Kinder mitnimmt und das Haus stehen lässt. Man ist auf sich alleine gestellt. Das geht so im Mannschaftssport nicht", spricht Ex-Profi Mikolajczak Klartext.
Er hatte gehofft, dass seine Mannschaft nach dem 0:2 beim FC Kray, dem 1:3 im Testspiel mit dem zweiten Anzug gegen Viktoria Goch es nun verstanden hat und wieder marschiert. Das tat Scherpenberg auch bis kurz vor der Halbzeit. "Bis zum 3:0 haben wir hervorragend gespielt. Dann kassiert unser Torhüter die Rote Karte und wir fangen an zu schwimmen. Trotzdem gehen wir mit einem 4:2 in die Pause", berichtet Mikolajczak.
In dieser hatte der 43-Jährige sein Team explizit auf herausfordernde 45 Minuten eingestellt. "Ich habe den Jungs zu verstehen gegeben, dass wir große Schmerzen ertragen müssen, um das Ding ins Ziel zu bringen. Doch sie haben mich scheinbar nicht verstanden. Wir haben einfach keinen Spieler dabei, der die anderen mitzieht, der Verantwortung übernimmt. Wir brechen in solchen Phasen wie ein Kartenhaus auseinander. Das ist echt bitter mitanzusehen", schimpft der Scherpenberger Übungsleiter.
Sechs Punkte sind es nur noch auf Rang 14., der die Relegation um den Klassenerhalt bedeuten würde. "So weit will ich noch nicht denken. Denn wir besitzen die Qualität einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Aber, klar: Wir müssen die Tabelle immer im Blick haben", sagt Mikolajczak.
Am Dienstagabend (11. März, 19.30 Uhr) steht erst einmal das Kreispokal-Kalbfinale beim Bezirksligisten VfL Repelen an. "Wir wollen gewinnen und uns als Kreispokal-Finalist für den Niederrheinpokal 2025/2026 qualifizieren", betont Mikolajczak, der am Wochenende mit seiner Mannschaft das Moerser Landesliga-Derby beim GSV bestreiten muss.