Wenn am Samstag die letzten 90 Minuten in der diesjährigen Bundesligasaison für den FC Schalke 04 gelaufen sind, wartet noch ein weiteres Spiel auf die Profis. Am Montagabend sind die Lizenzspieler zu Gast beim TuS Haltern. Möglich wurde dies durch Benedikt Höwedes, der seine Karriere beim TuS begann und die Austragung einer solchen Partie mit Schalke vertraglich festgelegt hatte. Rund 3.000 Zuschauer werden den Weg in die Stauseekampfbahn finden. Wie begehrt die Plätze waren, wurde schnell klar: In weniger als vier Stunden waren die Tickets vergriffen.
Am Mittwoch stellten sich die beiden ehemaligen TuS-Spieler Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder sowie Ronald Schulz, 2. Vorsitzender des Vereins, auf einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Eigentlich sollte das Spiel schon früher stattfinden, doch durch organisatorische Probleme ist es erst jetzt dazu gekommen. Oder besser gesagt zum Glück: Nicht nur, dass der TuS in diesem Jahr sein 130. Vereinsjubiläum feiert, sondern auch die Tatsache, dass mit Raúl ein Superstar die Fußballbühne Deutschlands verlässt, wird dem Spiel den passenden Rahmen verleihen.
Vorfreude auf allen Seiten
An den Gesichtern der beiden Profis war die Vorfreude auf dieses Spiel abzulesen. „Ich freue mich riesig auf das Spiel, ich kenne ja auch noch welche aus der Mannschaft und versuche so oft es geht die Spiele des TuS anzuschauen“, erklärt Höwedes. Auf die Frage, ob er sich bei einem Tor aus Respekt vor seinem Ex-Klub mit dem Jubeln zurückhält, antwortete er mit einem Lachen: „Ich hab mir noch keinen Torjubel ausgedacht“. Dass nicht nur bei ihnen die Vorfreude auf die Begegnung mit dem Landesligisten groß ist, weiß Christoph Metzelder zu berichten: „Raúl freut sich auch schon. Er weiß, auf was er sich einlässt. Ansonsten sind meines Wissens bis auf 'Papa', der verletzt ist, alle dabei. Selbst Hans Sarpei reist zum Spiel.“
Höwedes, dessen Vater Wilfried Trainer der Landesliga-Mannschaft ist, kennt seine möglichen Gegenspieler gut: „Mit Ole Töpfer wartet ein bulliger Stürmer auf uns, Mustafa Dana sucht schnell den Abschluss.“ Und auch die Taktik des letzten Gegners der Saison ist ihm nicht ganz unbekannt. „Mit meinem Vater herrscht reger Kontakt, wir tauschen uns oft aus.“ Sich und seine Bundesligakollegen hat er jedenfalls in die Pflicht genommen: „Am Ende sollte es schon zweistellig werden“. Möglicherweise ist geplant, dass sich die beiden Profis in der zweiten Halbzeit das Trikot ihres Heimatvereins überziehen und gegen ihre jetzigen Mannschaftskollegen auflaufen.
Kleiner Wermutstropfen am Rande
Für die Landesligakicker des TuS Haltern ist der Termin allerdings alles andere als glücklich gewählt, denn einen Tag zuvor spielt die Mannschaft beim Tabellenführer aus Hassel um wichtige Punkte im Aufstiegskampf. Das gesteht auch Ronald Schulz, 2. Vorsitzender des TuS: „Das ist sicherlich nicht optimal, aber wenn man so ein Highlight hat, muss man auch Kompromisse eingehen.“ Einen konkreten Tipp wollte auch er nicht abgeben. Er hofft aber, dass es nicht so wird, wie es sich Benedikt Höwedes vorstellt.