Herr Wickl, Sie waren früher Junioren-Nationalspieler und hüteten u.a. in der Jugend des MSV Duisburg den Kasten. Warum nun die Zusage beim abgeschlagenen Schlusslicht?
Bei TuRa hat meine Karriere begonnen und hier wurde mir die Möglichkeit gegeben, mich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Im Verein kennt man nahezu jeden und ich komme gerne wieder nach Hause, wenn ich dem Klub helfen kann.
Zu A-Jugendzeiten liefen Sie plötzlich als Feldspieler auf, ehe eine Zeit ohne Fußball folgte. Warum?
Da hat es verschiedene Anlässe gegeben. Zu Beginn der letzten Saison hatte ich meinen Vertrag in Wattenscheid gerade erst um drei Jahre verlängert, doch dann kam das Interesse von Bayer Leverkusen. Für mich war klar, dass ich es dort versuchen möchte und so habe ich meinen Vertrag bei den 09ern gekündigt. Aus diversen Gründen ist das Engagement in Leverkusen dann leider nicht zustande gekommen. So stand ich letztlich ohne Verein da und bin direkt im Anschluss zur A-Jugend von TuRa gegangen, wo mit Thomas Schaldach ein alter Bekannter aus MSV-Zeiten an der Seitenlinie stand. Ich war früher schon mal Stürmer und hatte wieder Lust im Feld zu kicken. Aus privaten Gründen habe ich mich nach der Spielzeit aber erstmal für eine Pause entschieden. Nun ist der Kitzel wieder da und ich freue mich auf die neue, bzw. alte Aufgabe im Tor.
Der Absturz in die Bezirksliga scheint unvermeidbar zu sein. Darf TuRa 88 sich denn trotzdem Hoffnungen machen, dass Sie auch in der nächsten Saison noch zwischen den Pfosten stehen?
Wir haben die Sache erstmal so geregelt, dass ich so lange aushelfen werde, bis der etatmäßige Torhüter wieder fit ist. Der Trainer hat mich mit der Hoffnung angesprochen, dass ich vielleicht erneut Gefallen am Torwart-Dasein finde. Mein Standpunkt ist jedoch klar: Ich überlege mir die ganze Geschichte auf Dauer nur, wenn wir die Klasse halten und nächste Saison noch in der Landesliga spielen. Aber generell muss man abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Im Fußball kann alles ganz schnell gehen, wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist.