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Union MH - FC Kray 3:2
"Wir leben noch!"

LL NR 1: Union Mülheim - FC Kray 3:2
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Jürgen Wehrenbrecht zeigte sich nach dem Schlusspfiff erleichtert: "Wir leben noch", sagte der Vorsitzende von Union Mülheim nach dem 3:2 gegen den FC Kray.

Es war nicht weniger als ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Doch die Mannschaft von Union Mülheim machte in der halben Stunde vor dem Spiel alles andere als einen angespannten Eindruck. In wenigen Minuten sollten sie gegen den FC Kray das Endspiel um den Verbleib in der Landesliga bestreiten, doch es wurde gespaßt, gelacht und viel, vielleicht zu viel, geredet. Das ließ Coach Franz Passek zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen.

Gleich zwei Mal unterbrach er die Übungen, um im Kreis seiner Truppe eine gestenreiche Ansprache zu halten. „Die Mannschaft ist einfach so“, erklärte er später, „die sitzen auch gleich wieder beim Essen zusammen und lachen dabei.“

Union Mülheim: Hangert – Iyilik, Zerbaum (46. Klament), Cvijanovc, Bohra – Rekic (46. Türk), Haimami, Kaslack – Tesic – Pusch, Ognjanovic (89. Kubern) FC Kray: Jacobsen – Kachout, Denysiuk, Schnarre – Neue, Karabulut (62. Lickefett), Immanuel, Rosbach (62. Baylar) – Homann – El Said (74. Semmo), Elauariachi Tore: 0:1 Karabulut (31.), 1:1 Klament (48.), 2:1 Tesic (69., Handelfmeter), 2:2 Baylar (78.), 3:2 Pusch (86.) Schiedsrichter: Maximilian Stahl (Ratingen) Zuschauer: 170

Grund für eine verhalten optimistische Stimmung haben sie allemal, denn durch den Sieg gegen Kray ist der Abstieg in die Bezirksliga zunächst einmal vermieden worden. Doch durch die Siege der Konkurrenten Heiligenhaus und ASV Wuppertal sowie den Auswärtspunkt von Wermelskirchen befinden sich die Unioner weiterhin auf dem Platz, auf dem sie nach nur vier Punkten aus den vorausgegangenen neun Spielen gelandet waren: dem 15. und vorletzten.

Ohne acht waren die Schwarz-Weißen in die Partie gestartet. Murat Eraslan, mit rund einem Dutzend Toren bisher bester Knipser der Mülheimer, brummte nach einem Frustfoul in der Vorwoche eine Rotsperre ab und wenige Minuten vor dem Anpfiff musste auch der oberligaerfahrene Abwehrrecke Hakan Turna sein Debut nach achtwöchiger Pause vertagen – der Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel hatte sich wieder bemerkbar gemacht. Mit Oliver Ognjanovic, Petja Kaslack, Fabian Pusch und Abdelwahab Haimami schleppten sich weitere vier angeschlagene Akteure durch die neunzig Minuten.

Traf zum zwischenzeitlichen 2:1: Union-Kapitän Stanislav Tesic (RS-Foto: Thesing).

Dass es trotzdem für drei Punkte reichte, ist einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang, aber auch einer guten Portion Glück zu verdanken, denn die Essener hatten die klareren Chancen. Allen voran Ilias Elauriachi. Er scheiterte gleich zwei Mal am linken Pfosten.

Sein Mitspieler Sertan Karabult war es, der mit einem Abstaubertor nach rund einer halben Stunde seinen Namen als erster in die Torschützenliste setze. Bis dahin hatten die Zuschauer ein klassisches 0:0-Spiel mit vielen Ballverlusten im Mittelfeld gesehen. Auf der Gegenseite war es der gerade eingewechselte Turkaj Kament, der kurz nach Wiederanpfiff mit einem drucklosen aber platzierten Kopfball den Ausgleich besorgte. Weil Krays Kapitän Dominik Immanuel der Ball etwas unglücklich im Strafraum an die Hand sprang und Stanslav Tesic den fälligen Strafstoß verwandelte, gelang Union die erste Führung. Ein Treffer von Basar Baylar – er kam im Strafraum frei zum Schuss – drohte zum Unioner Sargnagel zu werden, doch Fabian Pusch drückte kurz vor dem Ende den Ball aus dem Getümmel heraus über die Linie des Krayer Gehäuses.

Was dieser Treffer noch wert ist, wird der kommende Sonntag zeigen. Dann fällt die endgültige Entscheidung um den Klassenerhalt im Spiel beim SC Cronenberg. „Der Kunstrasen dort ist für uns ein Vorteil“, erklärt Passek. „Bei den Spielen in Heiligenhaus und Sudberg haben wir auf diesem Untergrund besser ausgesehen als auf unserem Holperacker.“ Eine besondere Vorbereitung wird es für den geschundenen Kader nicht geben. „Wie haben Donnerstag das Spiel im Kreispokal gegen Hamborn 90, dann werden wir noch einmal joggen. Mehr geht leider nicht“, erklärt Coach Passek, der signalisiert, im Fall des Klassenerhalts an der Südstraße bleiben zu wollen. Und wenn es nicht klappt? „Dann wird sich der Verein neu sortieren müssen. Möglicherweise gibt es dann auch andere, die sich in der Bezirksliga besser auskennen.“

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