Westfalia Dortmund 2022 ist in seiner ersten Spielzeit in der Kreisliga C ungeschlagen und steht mit einem Torverhältnis von 130:2 auf Tabellenplatz eins. Maurice Temme ist nicht nur Gründer des Teams, sondern auch in der Funktion als Spielertrainer und Kapitän der Mannschaft aktiv.
Die Umstellung von Oberliga-Fußball auf die Kreisliga C war für den 25-Jährigen eine Herausforderung: „Grundsätzlich ist das schon schwierig, man trifft natürlich auf ganz andere Gegner. Dann gibt es keine Linienrichter, was für den Schiedsrichter ein generelles Problem ist. Gerade als Kapitän kann man in der Oberliga schon mit dem Unparteiischen diskutieren, in der Kreisliga wird das überhaupt nicht akzeptiert.“
Doch trotz der ungewohnten Situation ist die Leistung Westfalia Dortmunds bislang tadellos, die Mannschaft könnte ohne Frage auch in höheren Ligen bestehen. „Wir sind sehr stark gegen den Ball. Im Moment ist unser Spiel mit dem Ball der Fokus. Deswegen glaube ich, dass uns die Kreisligen B und C schlechter liegen als die Kreisliga A. Ich würde schätzen, dass wir eigentlich in die Kreisliga A gehören, vielleicht sogar in die Bezirksliga. Ich denke da an das Spiel gegen den Bezirksligisten Westfalia Huckarde, dass wir im Elfmeterschießen gewonnen haben. Das ist schon die Richtung, die wir mit dem jetzigen Kader einschlagen würden“, schätzt der Kapitän seine Mannschaft ein.
Wenn wir mit Red Bull Leipzig und Co. verglichen werden, ist das natürlich kompletter Schwachsinn.
Maurice Temme
Ob Westfalia Dortmund direkt in einer höheren Liga hätte antreten sollen, kann Temme nicht eindeutig bewerten: „Das kann man so oder so sehen. Wenn wir mit Red Bull Leipzig und Co. verglichen werden, ist das natürlich kompletter Schwachsinn. Wir wären am liebsten höher gestartet, aber das ging nicht. Das wäre gegenüber den Vereinen, die seit 100 Jahren bestehen, einfach unfair.“
Eigener Fußballplatz wäre ideal
Eine eigene Spielstätte hat der Dortmunder Verein noch nicht, die Trainingszeiten sind bislang limitiert. „Es laufen Gespräche für nächstes Jahr. Mal gucken, was sich ergibt. Ich kann mir vorstellen, dass einige Vereine auch Angst davor haben, sich einen Platz mit uns zu teilen, da sie befürchten, dass wir irgendwann den ganzen Platz übernehmen wollen. Es ist ein bisschen schade, dass es in Dortmund nicht so viele Möglichkeiten gibt, solche Vereine, wie wir es sind, zu fördern. Am liebsten hätte ich natürlich einen eigenen Platz, den man irgendwann mit Zuschauerrängen vergrößern kann. Das wichtigste ist, dass wir auch im nächsten Jahr genügend Trainingszeiten bekommen“, erklärt Temme.
Nicht nur der Aufstieg in die Kreisliga B ist für den 25-Jährigen ein klares Ziel. Auch die Strukturen unter dem Team sollen im kommenden Jahr ausgebaut werden: „Wir wollen mindestens eine zweite Mannschaft gründen und uns auch im Jugendbereich aufstocken, primär eine A-Jugend. Es hat sich auch schon eine D-Jugend bei uns gemeldet. Wenn wir keinen Trainingsplatz zur Verfügung gestellt bekommen, ist es aber sehr schwierig. Wir werden definitiv nicht mit drei Mannschaften auf einem Feld trainieren. Da erhoffe ich mir, dass die Stadt Dortmund sieht, was wir hier auf die Beine stellen und uns die Möglichkeit gibt, zu wachsen.“