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Spielabbruch bei RWE II
"Ich kann nicht verstehen, dass sie einfach so vom Platz gehen"

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Spielabbruch bei RWE II: "Ich kann nicht verstehen, dass sie einfach so vom Platz gehen"
Foto: Thorsten Tillmann
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Rot-Weiss Essen II wurde auf der Jagd nach dem Führungsduo VfB Frohnhausen II und SV Borbeck durch einen Spielabbruch gestoppt.

Die Kreisliga-B-Reserve des Drittligisten Rot-Weiss Essen eilt im neuen Jahr 2023 weiter von Sieg zu Sieg und will am Ende einen der ersten beiden Aufstiegsplätze belegen.

Am vergangenen Sonntag wurde die Mannschaft von Trainer Stefan Lorenz erstmal ein wenig ausgebremst. Denn das Heimspiel gegen Juspo Essen-West wurde beim Spielstand von 5:1 für RWE II in der 48. Minute nach einem doppelten Platzverweis durch Schiedsrichter Marek Olecki für die Gäste abgebrochen. Der Grund: Juspo wollte nicht mehr weiterspielen.

Offiziell wurde die Partie nach dem Abbruch zwar noch nicht gewertet, doch es ist kein großes Geheimnis, dass die drei Punkte RWE II am "grünen Tisch" gutgeschrieben werden.

RevierSport fragte bei den beiden Trainer nach: was war da los?

Stefan Lorenz, Trainer Rot-Weiss Essen II:

"Es war eigentlich ein ganz normales Kreisliga-B-Spiel, in dem aber viel gemeckert wurde. Auch ich war unzufrieden und habe es dem Schiedsrichter in einer Szene auch deutlich gesagt. Er ist aber zu mir gelaufen und hat mich an seine Worte vor dem Anpfiff erinnert. Er hatte betont, dass er auf Meckereien allergisch reagiert und schnell zu den Karten greifen wird. Ich habe mich dann auch beruhigt und meine Spieler haben es auch verstanden, dass man bei diesem Schiri den Mund halten muss. Ich habe nicht gesehen, dass der Schiedsrichter für uns gepfiffen hat.

Juspo hat viel gemeckert und in der ersten Halbzeit gefühlt jeden Ball von uns im Abseits gesehen. Daraus resultierte dann vielleicht auch, dass der Schiri uns den Treffer nach der Halbzeit anerkannt hat, obwohl es eine Abseitsstellung war. Irgendwann dachte er sich vielleicht: 'Jetzt kann das aber kein Abseits gewesen sein'.

Ich kann im Endeffekt nicht verstehen, dass sie einfach den Platz verlassen haben. Das macht man nicht. Das hat nichts mit dem Sportsgeist zu tun. Auch, wenn die Gefahr bestand, dass sie eine zweistellige Niederlage kassieren, muss man Sportler genug sein und das Ding auch zu Ende spielen. Ich habe meinen Jungs noch einmal nach dem Spiel verdeutlicht, warum wir schnell aus dieser Liga herauskommen wollen: eben auch aufgrund solcher Szenen. Denn je höher man spielt, desto professioneller wird es. Da gehen dann keine Gegner einfach so vom Platz, weil sie sich benachteiligt fühlen oder Angst haben hoch zu verlieren."

Ibrahim Filinte, Trainer Juspo Essen-West:

"Vorweg möchte ich betonten, dass es keinerlei Gewalthandlung oder dergleichen gab. Im Endeffekt hat meine Mannschaft das Spielfeld nach rund 50 Minuten verlassen, weil sie sich klar benachteiligt gefühlt hat. Ich möchte dem Schiedsrichter nichts unterstellen und auch keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen. Aber ich hatte ganz klar das Gefühl, dass er Sympathien zu Rot-Weiss hegt. Er hat uns vor dem Spiel noch im Kreis unmissverständlich gesagt, dass er keine Meckereien und Widerworte duldet. Doch irgendwie hat er sich nicht an die Richtlinie gehalten und die RWE-Aktionen anders als unsere bewertet.

In der zweiten Halbzeit hat er zum Beispiel ein Abseitstor der Rot-Weissen anerkannt. Jeder, auch die RWE-Leute, haben gesehen, dass das Abseits war - nur der Schiedsrichter nicht. Die Jungs haben dann nach den beiden Platzverweisen gemerkt, dass es keinen Sinn mehr macht. Die Mannschaft hat das so entschieden, um auch einen weiteren Schaden abzuwenden. Ich trage die Entscheidung mit und hoffe, dass wir unter diesem Schiedsrichter nicht mehr spielen müssen."

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