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Spielabbruch erregt weiter die Gemüter

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Herne: Spielabbruch erregt weiter die Gemüter
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Nach knapp 80 Minuten war die Partie der Kreisliga A zwischen Constantin Herne und der SG Eintracht Ickern/Yeni Genclikspor beim Stand von 3:1 für die Gastgeber beendet.

Als Spieler der Castrop-Rauxeler den Ascheplatz an der Wiescherstraße verließen und gleichzeitig Außenstehende das Feld betraten, brach Schiedsrichter Mehmet Ersoy aus Gelsenkirchen die Begegnung ab.

Inzwischen tobt ein Sturm im Internet und den „sozialen Medien“. Auslöser ist die Berichterstattung in der Castrop-Rauxeler Lokalpresse, die den als SG-Trainer bezeichneten Sinasi Özbek zitiert: „Wir wurden von Zuschauern, Spielern und vom Trainer aus dem Herner Lager permanent rassistisch beleidigt. Da so etwas nicht das erste Mal gegen Constantin vorgekommen ist, wollten wir jetzt ein Zeichen setzen.“

Gefunden auf …

Constantin widerspricht dem vehement: „Es empört uns auf äußerste, dass der SC Constantin so ungeprüft in die ,rechte Ecke’ gedrängt und der Ruf so beschädigt wird“, erklärt Geschäftsführer Dirk Bosel. „Der Constantiner Berg ist meistens emotional, aber nie rassistisch.“ Aus dem Spielbericht, den der Schiedsrichter – ein Mann türkischer Herkunft – angefertigt habe, gehe klar hervor, dass er das Spiel abgebrochen habe, weil er von Seiten der Gäste massiv beleidigt worden sei.

Schiedsrichter hat nichts gehört

Schiedsrichter Ersoy hatte im Spielbericht vermerkt, dass Spieler der SG vom Platz „zu ihren Sporttaschen auf der anderen Seite“ gegangen seien und ihm gesagt hätten, sie seien „mehr als rassistisch“ beleidigt worden. Ersoy habe von solchen Beleidigungen jedoch nichts gehört. Gleichzeitig seien „Betreuer und ein Zuschauer von SG Eintracht Ickern“ auf den Platz bekommen und hätten ihn beleidigt. „Daraufhin habe ich das Spiel abgebrochen“, beendet Ersoy die Spalte „Sonstige Vorkommnisse“ im offiziellen Spielbericht.

Völlig außer sich vor Ärger war Constantins Trainer Dirk Kapeller, dem Sinasi Özbek ebenfalls rassistische Äußerungen unterstellt hatte. „Das ist völlig abwegig. Ich bin als Prokurist meiner Firma für 30 Leute zuständig, darunter etliche Türken. So etwas könnte und würde ich mir nie erlauben“, stellt Kapeller klar.

Für ihn war es ein normales Fußballspiel mit den üblichen Wortgefechten, bis plötzlich bei einer Constantiner 3:1-Führung zunächst ein, später zwei weitere Yeni-Spieler ihr Trikots ausgezogen hätte, Zuschauer auf den Platz gelaufen seien und der Schiedsrichter die Partie abgebrochen habe. „Ich habe niemanden beleidigt, bin im Gegenteil selbst von zwei Yeni-Spielern auf das Übelste beschimpft worden“, beteuert der SCC-Coach. Ob Zuschauer ausfällig geworden seien, könne er nicht sagen. „Ich habe nichts gehört, aber dafür bin ich auch nicht verantwortlich.“ Um sich gegen die verleumderischen Aussagen zu wehren, werde er rechtliche Schritte einleiten.

Ein Fall für die Kreisspruchkammer

Ein Fall für die Kreisspruchkammer (KSK) ist der Spielabbruch in Constantin auf jeden Fall. Am 28. Oktober findet der nächste Verhandlungstermin des Gremiums statt, dann geht es aber nur darum, wer für den Abbruch verantwortlich ist und welche Mannschaft die drei Punkte erhält. Sollte sich bei der Beweisaufnahme herausstellen, dass rassistische Äußerungen zu dem Vorfall beigetragen haben, wird der Vorgang an die Verbandsspruchkammer weitergeleitet, erklärte KSK-Vorsitzender Heinz Rychlik.

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