Schiedsrichter Oguz Öztas beendete das Derby an der Serlostraße in der 83. Minute vorzeitig, nachdem er den dritten Croatia-Akteur vorzeitig mit der Ampelkarte zum Duschen geschickt hatte. Anschließend soll sich der Schiedsrichter von Anhängern der "Kroaten" bedroht gefühlt haben, woraufhin er sich in seiner Kabine einschloss und zu seinem Schutz die Polizei verständigte. Über den wahren Grund für den Abbruch herrscht dagegen Uneinigkeit zwischen beiden Parteien.
RS fragte bei den Beteiligten nach: Was war da los?
Thomas "Diego" Nordmann (Sportlicher Leiter TuRa 86):
"Croatia hat während der Begegnung drei Spieler wegen Gelb-Roter Karten verloren. Aber zu Schiedsrichterleistungen gebe ich grundsätzlich keinen Kommentar ab. Was ich jedoch sagen kann ist, dass ich den Schiedsrichter für einen der Besten der Kreisliga-A halte. Kurz nachdem wir dann 2:1 in Führung gegangen sind, ist Croatia geschlossen vom Platz gegangen. Der Schiri selbst hat keine Anstalten gemacht das Spiel abzubrechen. Natürlich kann ich die Wut von NK nachvollziehen, wenn man so viele Leute verliert. Dafür, dass sie den Spielabbruch erzwungen haben, fehlt mir aber das Verständnis. In der Folge hat sich der Schiedsrichter dann wohl noch von Croatia bedroht gefühlt, weshalb die Polizei gerufen wurde. Ich habe aber nicht mitbekommen, dass etwas Schlimmes vorgefallen ist. Grundsätzlich finde ich das Ganze schade, weil zwischen NK Croatia und TuRa eigentlich ein sehr gutes Verhältnis besteht. Sollte aber entschieden werden, dass das Spiel wiederholt wird, wird unser Vorstand darüber beraten, ob wir antreten."
Frane Piljic (Trainer NK Croatia Essen):
"Wir bedauern sehr, dass die Partie vom Schiedsrichter abgebrochen wurde. Aus meiner Sicht lag dafür kein Grund vor. Nach der dritten Gelb-Roten Karte für unseren Spieler Michael Meyer hat dieser aus Frust zum Schiri gesagt, dass wir aufhören sollten zu spielen. Daraufhin wurde das Spiel abgebrochen, ohne dass Rücksprache mit beiden Seiten gehalten wurde. Meine Spieler standen auf dem Platz und wollten die Begegnung trotz der dreifachen Unterzahl fortführen. Zu Leistung des Unparteiischen möchte ich mich nicht weiter äußern. Es war ein von beiden Seiten hart geführtes, aber im Großen und Ganzen faires Derby. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das Gleichgewicht bezüglich der Kartenverteilung überhaupt nicht stimmte und der Schiri phasenweise überfordert wirkte. Jeder, der bisher gegen uns angetreten ist, weiß, dass wir keine Kloppertruppe sind. Zudem kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen, dass Öztas die Polizei gerufen hat. Das ist in meinen Augen blanker Hohn. Unsere Zuschauer haben nach dem Schlusspfiff die Anlage verlassen. Vor der Kabine haben ausschließlich die Freundinnen und Mütter der Spieler gewartet. Unser Geschäftsführer und ein Verantwortlicher von TuRa wollten nach dem Spiel in die Schiedsrichterkabine, um den Spielbericht auszufüllen. Jetzt legt er es so aus, dass man bei ihm einbrechen wollte. Ich denke, er wollte von seinen eigenen Fehlern ablenken.