Kreisliga A Essen Nord-West:
Der FC Karnap nahm sich ja bereits seine kleine Kreativpause. In den letzten beiden Partien kam der Ex-Spitzenreiter jeweils nicht über ein Remis hinaus und die Tgd. Essen-West II als Aufbaugegner für das leicht angekratzte Selbstbewusstsein wie gerufen. Zumal es bei den krisengeschüttelten Haedenkampkickern vor der Partie richtig hoch her ging. Vier Akteure mussten schon in der Woche das Team verlassen. "Und dann bin ich vor dem Anpfiff noch mit einem Spieler aneinandergeraten, ein anderer ist gar nicht erst erschienen. Danach habe ich meine ganze Wut in der Kabine gelassen und die Jungs wohl so heiß gemacht, dass sie kämpferisch eine Top-Leistung abgeliefert haben", berichtet Tgd.-Trainer Issam Said. Warum also nicht immer so? "Ich hoffe, dass jetzt noch mal ein Ruck durch die Mannschaft geht. Für mich sind wir eigentlich abgestiegen, also können wir befreit aufspielen und noch den ein oder anderen Punkt holen. Vielleicht reicht es dann ja sogar doch noch."
Zumindest die Top Zwei würden es der Turngemeinde nach diesem Auftritt ganz bestimmt gönnen. SG und Sportfreunde Altenessen konnten ihre Spitzenpositionen durch den Patzer der Karnaper ausbauen. Die SGA fegte den VfB Frohnhausen kurzerhand mit 4:0 vom Platz, die "18er" taten es dem Stadtteilnachbarn gegen SuS Haarzopf II zumindest punktemäßig gleich (2:0). Da sich der SC Frintrop freundlicherweise mit einem 1:1 bei den Ballfreunden Bergeborbeck abspeisen ließ, halten die Altenessener nun wieder die Aufstiegsplätze unter Beschlag. Doch auch nach 22 Spieltagen haben die Spitzenteams noch immer eines gemein: So richtig konstant sind sie alle nicht.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Form schlägt Klasse, heißt es im Fußballerjargon. Wenn ein Klasseteam aber auch noch zur Höchstform aufläuft, kann es den anderen 17 Teams schon mal Angst und Bange werden. Nach dem 10:0 gegen die Sportfreunde Steele 09 in der Vorwoche kanterte sich die ESG 99/06 gegen SV Preußen Eiberg nun zu einem schlanken 8:0-Erfolg. Dass der Spitzenreiter ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt der Saison derart aufdreht, muss die dicht gestaffelte Konkurrenz schon nachdenklich stimmen. Am Ostermontag schlägt mit Blau-Weiß Mintard nun eine der Topmannschaften beim Tabellenführer auf und würde sich beim Rest der Liga sicherlich Sympathien erspielen, indem sie dem Team von Michael Posenau ein paar hartgekochte Eier ins Netz legen, als das nächste dotterweiche Defensivspektakel zu präsentieren.
Nicht minder bemerkenswert ist, was sich im umgekehrten "Spitzenspiel" zwischen dem Letzten, SV Kray II und dem Vorletzen, Wacker Steele, zutrug. Das Schlusslicht, bis dato mit satten fünf Punkten auf dem Konto, brachte den böse abgestürzten Gästen tatsächlich eine 6:0-Klatsche bei. SVK-Coach Thorsten Rossocha fasst den unverhofften Triumph dennoch betont nüchtern zusammen: "Wir waren von zwei nicht so guten Mannschaften die bessere." Dabei weiß er nur zu gut, wie den Wackeranern zumute gewesen sein muss: "Das sind so Abläufe, da kassierst du das 0:1, das 0:2 und dann gehen die Köpfe runter." Als Halali für eine Aufholjagd im allerletzten Moment sieht Rossocha das 6:0 aber keineswegs: "Für uns geht es nur noch darum, die Saison mit Anstand und wettbewerbsgerecht zu Ende zu spielen." Für die weiteren Planungen gebe es noch "keinen Sachstand".
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