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U19-Bundesliga
Seit 2019 geplant - doch es gibt immer noch keine Reformen

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U19-Bundesliga: Seit 2019 geplant - doch es gibt immer noch keine Reformen
Foto: Thorsten Tillmann
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Die Reformpläne des DFB für die Junioren-Bundesligen wurden bislang nicht umgesetzt. Das sind die Hintergründe.

Wenn am Wochenende die neue Saison in der U19-Bundesliga West startet, werden wieder viele ungleiche Duelle ausgetragen. Hochprofessionellen NLZ-Teams wie Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen stehen Vereine wie der Bonner SC oder VfB Hilden gegenüber, deren Seniorenmannschaften auf Amateurniveau unterwegs sind.

Diese Zweiklassengesellschaft sollte eigentlich längst ein Ende haben. 2019 hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Projekt Zukunft auf den Weg gebracht. Kerngedanke: Die bessere Förderung von deutschen Talenten, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Was für Diskussionsstoff sorgte: Der Vorschlag, die Junioren-Bundesligen in ihrer jetzigen Form aufzulösen und in der U19 ein geschlossenes Ligensystem allein für NLZ-Teams zu erschaffen.

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Ende 2020 war in Medienberichten zu lesen, dass die Neustrukturierung ab der Saison 2022/23 greifen könnte - was offensichtlich nicht der Fall ist. Doch wie ist der Stand bei den Reformplänen? RS fragte beim DFB nach. "Ob, wann und in welcher Ausführung die Änderungen kommen, ist aktuell noch nicht absehbar. Die Arbeitsgruppe des DFB und der Landesverbände sitzt derzeit noch mit Experten zusammen und berät darüber", erklärte Sprecher Peter Scheffler kürzlich.

Mit Blick auf die U19 war damals unter anderem von folgenden Konzepten zu lesen: In der Hinrunde sollen die NLZ-Teams in regionalen Gruppen gegeneinander antreten, die Rückrunde sollte auf Bundesebene ausgespielt werden. Parallel läuft eine Amateurmeisterschaft, deren Sieger einen Supercup gegen den Titelträger der Profiklubs austrägt. In der U17 sollen Entwicklungsturniere den regulären Spielbetrieb ersetzen. Ob dieser Modus in Zukunft aber wirklich zur Realität wird, das sei noch offen, so der DFB. "Das sind alles nur Ideen gewesen, über die ergebnisoffen diskutiert werden soll."

In anderen europäischen Ländern sind geschlossene Ligen im Nachwuchsbereich längst gängige Praxis. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Talente der Topklubs könnten sich Woche für Woche auf dem höchsten Niveau messen, müssten nicht mehr gegen deutlich schwächere Teams antreten, die sie kaum fordern würden. Zudem entfiele der Ergebnisdruck. Denn im Abstiegskampf zum Beispiel kann schnell der Entwicklungsgedanke in den Hintergrund rücken, wenn es nur darum geht, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Der wohl größte Kritikpunkt auf der anderen Seite: Profis und Amateure würden sich noch weiter voneinander entfernen, es wäre de facto nicht mehr möglich, sich aufs Spitzenniveau hochzuarbeiten.

Die Meinungen der Vereine gehen mit Blick auf die mögliche Neustrukturierung auseinander. Borussia Dortmund als stärkstes Team des Westens und amtierender Deutscher Meister sprach sich längst für Reformen aus. Zuspruch gab es von Rot-Weiss Essen.

Schalke-Trainer Norbert Elgert hingegen plädierte im Februar für ein Festhalten am bisherigen System. Er sagte: "Wenn du hier in Oberhausen oder gegen Viktoria Köln nicht gefordert wirst, dann weiß ich nicht. Das ist genau das, wo die Jungs, die eben noch Luft nach oben haben, lernen können, sich durchzusetzen."

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