Es ist die Hymne zum Aufstieg seiner Fortuna, doch für den Düsseldorfer U19-Coach hat sie noch eine andere Bedeutung. Denn der A-Lizenzinhaber erlebt momentan vermutlich die aufregendste Zeit seines bisherigen Trainerlebens.
Seit Anfang Juni nimmt er gemeinsam mit zahlreichen Ex-Profis am 59. Fußballlehrer-Lehrgang des DFB teil. Und seit Montag befindet er sich gemeinsam mit den 24 weiteren Kursteilnehmern im internationalen Einsatz. Denn anders als die deutsche Nationalmannschaft haben sie sich für die U19-Europameisterschaft in Estland qualifiziert.
Dort wird Suker drei Spiele unter die Lupe nehmen: Serbien – Frankreich, Serbien – England und eine noch zu bestimmende Partie. „Die Spitzenspiel-Analyse ist der erste praktische Teil“, berichtet Suker, ohne seinen Stolz zu verhehlen.
Tatsächlich fühlt sich das Turnier auch für die Trainer wie eine Europameisterschaft an. Die Unterbringung in einem hübschen Hotel in der Hauptstadt Tallinn, zu den Spielen weiter ins 100 Kilometer entfernte Rakvere, zwischendurch immer wieder Praxis- und Theorieeinheiten unter der Leitung von Ausbildungschef Frank Wormuth, dazu die gemeinsamen Abende, bei denen niemand fehlt – kein Wunder, dass sich Suker und seine Mitstreiter wie eine Mannschaft vorkommen.
Suker vertraut seinem Co.
„Wir sind eine homogene Gruppe, auch wenn wir später mal Konkurrenten sein sollen“, betont der Coach. Doch selbst die anstehende Saison in der U19-Bundesliga ist in diesem Moment vergessen: Er teilt sich das Zimmer mit Essens Nachwuchskoordinator Andreas Winkler.
Während Suker in der Ferne die Partien anhand von selbst erarbeiteten Formblättern analysiert, neue Eindrücke sammelt und kräftig büffelt, läuft der Trainingsalltag für die Düsseldorfer U19 wie gewohnt weiter. Der einzige Unterschied: Vorübergehend leiten Co-Trainer Bernd Dohse und Torwarttrainer Peter Schlieker die Einheiten. Und auch Nachwuchsleiter Markus Hirte steht mit Rat und Tat zur Verfügung. „Unser Trainerstab arbeitet seit sieben Jahren zusammen, wir können uns aufeinander verlassen“, betont Suker.
Dementsprechend weiß er seine Schützlinge bis zu seiner Rückkehr am kommenden Dienstag in guten Händen. Ein wenig Sorgen machen muss er sich hingegen in einem anderen Bereich: Die Lehrgangsteilnehmer treten traditionell gerne zu Freundschaftsspielen an, um sich eine „Mannschaftskasse“ aufzubauen. Ob Suker da mit den Ex-Profis mithalten kann? „In einigen Situationen wird man schon einen Unterschied merken. Aber ich reiße mir auf jeden Fall den Hintern auf“, kündigt der gelernte Defensivakteur an.
Dabei dürfte es ihm auch sonst schon nicht an harter Arbeit mangeln, schließlich wird die Doppelbelastung erst mit den Abschlussprüfungen Ende März 2013 enden. Doch Suker mag das nicht als belastend empfinden: „Es sind zwei wunderschöne Dinge, eine Mannschaft zu trainieren und an diesem überragenden Kurs teilzunehmen. Wer das als Stress sieht, sollte etwas anderes machen.“