Vor dem Finale gegen Hansa Rostock am Sonntag (11 Uhr) in der BayArena stellt Trainer Sascha Lewandowski exklusiv für RS seine Helden vor.
Benjamin Carpentier: Er kam als dritter Torwart des VfL Bochum zu uns. Jetzt steht er im DM-Finale und hat auf dem Weg dorthin mit der Mannschaft die wenigsten Gegentore kassiert. Das macht deutlich, wie gut die Saison für ihn gelaufen ist.
Fabrice Vollborn: Er hat sich während der Saison sehr positiv entwickelt und in den letzten Monaten einen echten Konkurrenzkampf mit Benny Carpentier entfacht. Obwohl er der Sohn unseres Torwart-Cheftrainers Rüdiger Vollborn ist, beansprucht er wie auch sein Vater keine Sonderstellung.
Tobias Haitz: Er bringt alles mit, was ein guter Defensivspieler haben muss: Zweikampfverhalten, Kopfballspiel, Körperbau und Beweglichkeit. Allerdings stand er sich immer mal wieder selbst im Weg, weil er sich zu sehr unter Druck gesetzt und dann verkrampft hat. Wenn er die richtige Balance findet, wird er noch ein sehr interessanter Spieler.
Gerrit Nauber: Gerrit ist ohne Zweifel eine gute Größe in unserem Abwehrverbund. Er hat sich in dieser Saison im Aufbauspiel deutlich weiterentwickelt, das war ein wichtiger Lernerfolg.
Patrick Ziesing: Ganz starke erste vier Monate, dann ist er aber in ein kleines Loch gefallen. Nichtsdestotrotz erwarten wir uns noch sehr viel von ihm. Patrick bringt schließlich sehr gute Anlagen für die Rolle als linker Verteidiger mit. Daniel von der Bracke: Er ist gemeinsam mit Jules Schwadorf die positive Überraschung der Saison. Bei oberflächlicherer Betrachtung hatte ich in der B-Jugend eine negative Einschätzung von ihm. Damit habe ich ihn konfrontiert, aber er hat uns vom ersten Trainingstag an voll vom Gegenteil überzeugt. Er hat ein Bombenjahr gespielt und ich müsste lügen, zu behaupten, dass ich das geahnt habe. Patrick Koronkiewicz: Er hat in den letzten zwei Jahren eine Top-Entwicklung genommen. Patrick ist als Rechtsverteidiger zum Nationalspieler geworden und ist eine feste Größe bei uns.
Thanos Petsos: Er hat bereits seine ersten Bundesligaminuten absolviert. Dabei hatten wir ursprünglich befürchtet, dass wir im 91er-Jahrgang nicht unbedingt Talente für oben anbieten können. Aber Thanos ist ein Beleg dafür, dass über harte Arbeit doch vieles möglich ist. Das macht uns richtig stolz.
Dennis Krol: Er hatte sich seine Rückkehr vom FC Barcelona zu Bayer ganz anders vorgestellt. Seine athletische Entwicklung hat nicht so stattgefunden, da sind die meisten Spieler an ihm vorbeigezogen. Das ist für ihn eine ganz schwierige Situation. Mit 12 galt er als großes Talent, mit 19 muss er erkennen, dass es aufgrund der körperlichen Entwicklung doch nicht so ist. Umso bemerkenswerter finde ich, wie positiv Dennis mit der Situation umgeht. Er hat sich nie hängen lassen.
Jules Schwadorf: Vor Saisonbeginn haben wir Jules aus der Troisdorfer B-Jugend dazugenommen, nachdem er zuvor beim 1. FC Köln aussortiert worden war. Ich war anfangs etwas skeptisch bei ihm, weil er das Tempo nicht mitgehen konnte. Dann hat er eine erstaunliche Entwicklung genommen: Nachdem wir die Defizite aufgearbeitet hatten, wurde Jules recht schnell ein wichtiger Akteur, der uns auch spielerische Impulse geben konnte.
Oliver Lanwer: Unser Co-Trainer Tom Cichon hat es im Einzelgespräch mal schön beschrieben: ‚Olli, wenn ich mir mal einen Schwiegersohn für meine Tochter wünsche, dann wünsche ich mir genau dich.’ Er ist ein hervorragender Mensch, aber der letzte Schuss Aggressivität fehlt ihm. Den braucht man aber als Fußballer. Niko Opper: Für ihn gilt Ähnliches, allerdings ist er einen Tick zu bequem. Niko braucht immer wieder den Tritt in den Hintern, dann ist er allerdings zu hervorragenden Leistungen in der Lage. Wenn es darauf ankommt, kann er uns helfen.
Julian Riedel: Neben Christoph Kramer ist er unser erster Ansprechpartner innerhalb der Mannschaft. Julian vertritt immer eine klare Meinung. Das imponiert mir, auch wenn es nicht immer stressfrei ist. Dabei stand er noch auf der Kippe, weil er in einer mittelmäßigen B-Jugend kein Stammspieler war. Mittlerweile ist er bei uns ein Leistungsträger.
Christoph Kramer: Er musste Bayer in der C-Jugend verlassen. Er ist der beste Beweis, dass man noch nicht abgeschrieben ist, wenn man in einer Entwicklungsstufe nicht ganz Schritt halten kann. Mittlerweile ist er ein Topspieler und unser Kapitän, weil er sehr mannschafsdienlich denkt und sich viel mit Fußball beschäftigt – ein unglaublicher Leader. Tobias Steffen: Er ist ein Typ, der von seiner Frechheit und Schlitzohrigkeit lebt. Manchmal geht ihm aber noch die nötige Ernsthaftigkeit ab. Mitunter neigt er dazu, zu sehr Kinderfußball zu spielen – ohne richtige Zielstrebigkeit und den körperlichen Einsatz. Da ist er aber schon einen ganzen Schritt weitergekommen.
Pierre Lasogga: Wir haben ihn mit einigen Vorschusslorbeeren aus Wolfsburg geholt. Pierre hat die Erwartungen voll erfüllt. Seine Torquote ist stark, aber darauf sollte man ihn nicht reduzieren. Pierre ist ein kompletter Stürmer, das wird ihn für den Seniorenbereich sehr interessant machen. Marcel Kalski: Er ist ein Riesentyp, ein Bottroper Junge, den wir von Rot-Weiss Essen geholt haben. Uns war bewusst, dass er ungeschliffen war, dass er technisch und taktisch große Defizite hatte. Er hat aber richtig Stürmerblut, Durchsetzungsvermögen und Zug zum Tor.
Sven Kreyer: Sven hatte daran zu knabbern, dass ich ihn im Halbfinal-Rückspiel nicht eingesetzt habe. Die Entscheidung hat mir selbst weh getan, weil er eine gute Saison absolviert hat. Mal schauen, welche Rolle er im Finale spielen kann.
Alfonso Marte: Er ist ein Modellathlet und sehr schnell. Jetzt müssen wir es hinkriegen, ihn fußballerisch stärker zu machen. Das betrifft den Fußballverstand und die technischen Qualitäten.