Dementsprechend zufrieden zeigte sich Turnierleiter Stephan Kirsch, nachdem der Hamburger SV Borussia Mönchengladbach im Finale mit 2:0 geschlagen hatte: „Es lief fantastisch, auch dank des Wetters. Und mit dem HSV haben wir einen verdienten Sieger erwischt.“
Dem widersprach Hamburgs Co-Trainer Otto Addo. Mit einem Augenzwinkern bemerkte der frühere Dortmunder: „Im Halbfinale fand ich Wolfsburg schon ein bisschen besser als uns.“ Der Ex-Profi will den Titel jedenfalls auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder verteidigen. „Die Organisation war sehr gut, das ganze Drumherum war sympathisch. Für die Jungs ist es schön, vor so einer Kulisse zu spielen. Wir kommen bestimmt wieder“, schwärmte Addo.
Der einstige BVB-Publikumsliebling hatte ohnehin beinahe ein Heimspiel im Ennepetaler Bremenstadion. Von den Fans wurde er mit Sprechchören begrüßt, und dann bekam er auch noch Besuch von seinem alten Dortmunder Mitspieler Francis Bugri. Gefeiert wurde trotzdem nicht, schließlich stand nach dem Titelgewinn direkt die Rückfahrt gen Norden an: „Die Jungs haben Dienstag Schule, da wird nicht gezaubert.“
Anders lag der Fall beim TuS Ennepetal. Der absolute Underdog wusste bei seinen Auftritten zu überzeugen und ließ Gremio Porto Alegre und Celtic Glasgow hinter sich. „Ich habe immer gehofft, dass wir eine kleine Sensation schaffen“, erklärte Christian Hagemann. Der freute sich beinahe mehr über Florian Voshages Führungstreffer beim 1:3 gegen Hamburg als über das 0:0 gegen Gremio: „Wenn die Zuschauer alle aufschreien, ist das schon genial.“
Seine Schützlinge durften sich gleich mehrfach freuen. Zum einen lud der Präsident das Team am Sonntag spontan zu einem Eis ein, zum anderen kamen alle 25 Akteure zum Einsatz. „Die Jungs arbeiten seit einem Jahr für den TuS Ennepetal, daher haben sie es sich auch verdient, zu spielen“, betonte Hagemann, der erstmals auf eine gemischte Truppe mit der TSG Sprockhövel verzichtete. Und ganz nebenbei tat er sich selbst einen Gefallen: „Sonst gibt es immer Eltern, die fragen, warum ihr Sohn nicht spielt. Das war diesmal nicht so.“
Nur einer war am Ende nicht so ganz zufrieden, Mönchengladbachs Trainer Sven Demandt nämlich. „Wir haben das Endspiel verdientermaßen verloren, daher ist die Enttäuschung im ersten Moment groß. Trotzdem haben wir uns sehr gut präsentiert“, erklärte der Coach. Immerhin erhielten gleich zwei seiner Schützlinge Einzelauszeichnungen: Jesse Weißenfels wurde mit vier Treffern Torschützenkönig, Christopher Mandiangu wurde von den Trainern zum besten Spieler des Turniers gewählt und Hamburgs Marcel Hölscher erhielt den Pokal für den besten Torwart.