"Rene Adler - immer vorausgesetzt, es passiert nichts Gravierendes. Rene hat in den beiden Länderspielen stark gehalten, er hat mein absolutes Vertrauen", sagte Löw im Bild-Interview auf die Frage, wer als Nummer eins im Tor stehe. Am Montag hatte Löw den Verzicht auf den an einer bakteriellen Infektion erkrankten Enke bekannt gegeben, der bis zu den WM-Ausscheidungsspielen nicht mehr genügend Spielpraxis sammeln kann. "Ich habe am Wochenende mit Robert telefoniert und gesagt, dass eine Nominierung keinen Sinn macht, weil er noch zwei Wochen Antibiotika nehmen muss. Er kann deshalb nur reduziert trainieren", äußerte der 49 Jahre alte Chefcoach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Für Enke kam die Entscheidung des Bundestrainers nicht überraschend: "Natürlich klatsche ich nicht vor Freude in die Hände, aber ich kann die Entscheidung voll und ganz nachvollziehen, vor dem Hintergrund, dass ich noch mindestens zwei Wochen kein reelles Training absolvieren werde. Jetzt hoffe ich, die Länderspielpause für eine Art "kleine Vorbereitung" nutzen zu können, um anschließend wieder für meinen Verein Hannover 96 aufzulaufen."
Joachim Löw setzt auf René Adler (Foto: firo).
Löw sei über den zu erwartenden Ablauf seiner Therapie von allen Seiten informiert worden und habe sich zu einer frühzeitigen Aussage entschlossen, so der 32-jährige Enke. Bereits vor Jahresfrist im Vorfeld des 2:1-Erfolgs des Vize-Europameisters in Dortmund gegen Russland war Enke aufgrund eines Kahnbeinbruchs ausgefallen. Dafür war damals Adler eingesprungen. "Es ist unglücklich gelaufen für Robert. Aber er macht auf mich einen gefestigten Eindruck. Grundsätzlich ist auf Robert weiter Verlass. Er kommt wieder, ganz sicher", sagte Löw, der sich in Bild bereits festlegte, welches Torhüter-Trio er am nächsten Doppel-Spieltag berufen wird: "Zu Doppel-Länderspielen werden wir wie immer drei Keeper einladen - also Adler, Manuel Neuer und Tim Wiese."
Angetan war der Bundestrainer im Übrigen von der Leistung des Bremers Torsten Frings am Sonntag beim torlosen Remis des SV Werder bei Bayer Leverkusen: "Bei Torsten sieht man, dass er wieder einen gewissen Rhythmus bekommt, weil er regelmäßig spielt und von Verletzungen verschont bleibt. Das ist das, was wir im Trainer-Team festgestellt haben."