"Dieses Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt. Es ist gut, dass uns eine ganz neue Herausforderung bevorsteht", sagt VfL-Trainer Armin Veh vor der Partie heute (20.45 Uhr/live bei Sky) gegen ZSKA Moskau.
Nach drei Niederlagen in der Liga hintereinander, zuletzt mit 2:3 vor eigenem Publikum gegen Bayer Leverkusen, wollen die Niedersachsen gegen den ehemaligen UEFA-Pokalsieger wieder Mut und Selbstvertrauen tanken. Nationalspieler Marcel Schäfer: "In der Königsklasse dabei zu sein, ist natürlich ein Traum für jeden Fußballer. Dieses Erfolgserlebnis haben wir uns hart erarbeitet und wollen es jetzt auch genießen."
Vor dem Genuss kam bei Veh allerdings ganz offensichtlich die Anspannung. Vor zwei Jahren mit dem VfB Stuttgart in der Gruppenphase kläglich gescheitert, wollte sich der Coach der Niedersachsen auf keinen Fall in die Karten schauen lassen. Das Abschlusstraining am Montagnachmittag fand unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Unerfahrenheit der Norddeutschen in der "Königsklasse" könnte in der Tat zum Problem werden. Wirkliche Routine in solchen Begegnungen auf höchstem Niveau weist nur Stürmer Obafemi Martins auf, der Nigerianer kam in drei Jahren bei Inter Mailand auf 25 Spiele und neun Tore. Doch nach einem durchwachsenen Einstand in der Wolfsburger Startformation gegen Leverkusen droht dem 24-Jährigen gegen den russischen Pokalsieger wieder ein Platz auf der Reservebank.
Die Gäste hingegen stehen bereits zum fünften Mal in der Champions League und brachten am Montag mit Juande Ramos einen neuen, aber auch sehr erfahreren Trainer mit in die Autometropole. Der Spanier, der auch schon bei Real Madrid arbeitete, löste in der vergangenen Woche den einstigen brasilianischen Weltklassespieler Zico ab und fuhr in der russischen Liga gegen Samara (3:0) gleich einen ungefährdeten Sieg ein. Moskau und auch der türkische Meister Besiktas Istanbul sind die Konkurrenten der Wolfsburger um den zweiten Tabellenplatz der Vorrundengruppe B, die Favoritenrolle von Englands Rekordmeister Manchester United zweifelt man nicht an. Mittelfeldspieler Christian Gentner: "Rang zwei hinter ManUtd ist ein realistisches Ziel, das Achtelfinale durchaus möglich."