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Trainer zum Auftakt der Europa-"Quali" im Fokus
"Ich werde nicht das Geringste ändern"

Europa-"Quali": Trainer zum Auftakt im Fokus
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Neue Trainer sollen neue Erfolge bescheren: Wenn heute in Europa die Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika startet, setzen viele Länder im Kampf um die 13 begehrten WM-Tickets auf neue Hoffnungsträger an den Seitenlinien. Während Ottmar Hitzfeld, Marcello Lippi, Fabio Capello und selbst Berti Vogts nur mit Mühe die Euphorie dämpfen, sieht Vicente Del Bosque seinem Pflichtspieldebüt bei Europameister Spanien völlig entspannt entgegen.

"Ich werde nicht das Geringste ändern. Die Mannschaft ist eingespielt", sagte Del Bosque vor dem Auftaktspiel des Weltranglisten-Ersten gegen Bosnien-Herzegowina. Taktisch mag das stimmen, allerdings muss der Nachfolger von Erfolgscoach Luis Aragones auf den verletzten Fernando Torres, Siegtorschütze im EM-Finale gegen Deutschland, verzichten. Dafür steht der erst 18-Jährige Bojan Krkic vom FC Barcelona vor seinem Debüt.

Weitaus kämpferischer zeigt sich da Hitzfeld als Schweizer Nationalcoach: "Wir konzentrieren uns nur auf unser einziges Ziel: gewinnen in Israel. Aber uns erwartet ein Hexenkessel." Mit heißem Herzen und kühlem Kopf lautet daher die Devise des ehemaligen Meistertrainers von Bayern München und Borussia Dortmund für die Begegnung im Ramat-Gan-Stadion von Tel Aviv. Auch in Aserbaidschan träumt man von der ersten WM-Teilnahme, doch Trainer Berti Vogts bleibt angesichts der übermächtigen Konkurrenz in der Deutschland-Gruppe Realist. "In der Gruppe können wir uns nicht qualifizieren", erklärte der ehemalige Bundestrainer vor dem Gastspiel in Cardiff gegen Wales und gab ein bescheidenes Ziel aus: "Wir wollen sechs Punkte in der Qualifikation holen."

Mit einer solchen Bilanz würde selbst Marcello Lippi mit Schimpf und Schande vom italienischen Hof gejagt werden. Dabei ist der Weltmeister-Coach die große Symbolfigur für den erhofften Aufschwung nach Italiens EM-Desaster unter seinem Nachfolger und Vorgänger Roberto Donadoni. "Italiens Liebling ist zurück. Die Jagd auf die WM kann beginnen", schrieb die Gazzetta dello Sport. Doch Messias Lippi warnte vor dem Auftakt auf Zypern:

"Die Titelverteidigung wird kein Spaziergang. Wenn wir wieder eine glorreiche Nacht wie damals in Berlin erleben wollen, dann müssen wir sofort gut spielen." Dabei helfen soll Bayern-Profi Luca Toni, der sein EM-Trauma ohne Treffer vergessen machen will: "Die EURO war die größte Enttäuschung in meiner Karriere. Aber das ist vorbei. Ich will wieder für mein Land treffen."

Für die englischen Nationalspieler war die Zeit der EM noch härter, denn das Fußball-Mutterland war nur zum Zuschauen verdammt. In der WM-"Quali" wollen die "Three Lions" ein ähnliches Debakel verhindern und gleich zum Auftakt gegen Fußball-Zwerg Andorra auf der Hut sein. "Solche Spiele sind nicht einfach. Was wir brauchen, ist ein frühes Tor", sagte Neu-Trainer Capello, an dem nach den zuletzt schwachen Testspielen bereits erste Kritik geübt wurde. Noch stärker unter Druck steht jedoch Raymond Domenech, der trotz des peinlichen Vorrunden-Ausscheidens französischer Nationaltrainer bleiben durfte. Doch bei einem Fehlstart bei EM-Gastgeber Österreich könnte die Luft für den 56-Jährigen dünn werden. "Ich gehe in jedes Spiel, als wäre es mein letztes", meinte Domenech.

In der Begegnung Armenien gegen die Türkei droht derweil der Sport in den Hintergrund zu rücken. Das Verhältnis beider Länder ist politisch schwer belastet, darum sorgt der Besuch des Spiels durch den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül für heftigen Wirbel. Der türkische Nationaltrainer Fatih Terim will den Druck von seinen Spielern fernhalten: "Das ist Fußball, nicht Krieg. Wir können nicht die ganze Last der Geschichte auf unseren Schultern tragen."

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