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Holger Osieck feiert seinen 60. Geburtstag
"Ich will mal durchschnaufen"

Geurtstag I: Holger Osieck feiert seinen 60. Geburtstag
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Im Sommer 2004 stand Holger Osieck vor der Rückkehr auf die ganz große Fußball-Bühne. Einige Tage galt der gebürtige Westfale als erster Anwärter auf die Assistentenrolle an der Seite des neuen Bundestrainers Jürgen Klinsmann.

Doch nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Nachfolger von Rudi Völler gab der ehemalige DFB-Coach, der 1990 an der Seite von Teamchef Franz Beckenbauer die deutsche Mannschaft in Italien zum dritten WM-Titel geführt hatte, Klinsmann einen Korb. "Ich bin Trainer, kein Administrator", begründete Osieck, der heute seinen 60. Geburtstag feiert, seine Entscheidung vor fast genau vier Jahren.

Dieser kurze Flirt mit Klinsmann ist nur eine von vielen Episoden in der Karriere von Osieck, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth und ein paar guten Freunden am Samstag in seiner derzeitigen Wahlheimat Zürich ein Fass aufmachen wird. "Der Spaß darf im Leben nie zu kurz kommen, man muss auch mal richtig feiern können", sagte der ehemalige Bochumer Bundesliga-Trainer dem Sport-Informations-Dienst (sid). Einzig, dass seine beiden in Kanada lebenden Kinder aus diversen Gründen nicht an seinem Ehrentag dabei sein können, trübt ein wenig die Stimmung. "Mit ihnen werden wir aber ein Fest nachholen", sagte der Weltenbummler, der bis zu seiner Entlassung im März beim japanischen Top-Klub Urawa Red Diamonds, mit dem er 2007 die asiatische Champions League gewonnen hatte, unter Vertrag stand. Bei der EM 2008 gehörte Osieck dann zur Technischen Kommission der UEFA.

Zurzeit kann sich Osieck, der im Ausland unter anderem als Nationaltrainer Kanadas, in der Türkei oder auch in Frankreich tätig war, aber keine neue Aufgabe vorstellen. "Im Moment mache ich Ferien, ich will mal durchschnaufen. Nach meiner intensiven Vergangenheit will ich wieder zu mir selbst finden", berichtete der frühere Zweitliga-Kicker, der sich trotz aller Skepsis durchaus auf seinen neuen Lebensabschnitt freut. "Die 6 ist eine komische Zahl, aber im Fußball ist sie ja seit geraumer Zeit ganz wichtig. Der Sechser nimmt eine besondere Position ein, er muss robust, kreativ und auch einfühlsam sein. Ich bin also noch nicht auf der Libero-Position, auf der ich andere für mich arbeiten lassen muss", beschrieb er in der Fußballersprache humorvoll den Stellenwert der 60plus-Generation.

Osieck freut sich auf die Zukunft, "die sicherlich noch viele spannende Dinge bringen wird", blickt aber genauso zufrieden zurück. "Es gab in meiner beruflichen Laufbahn so viele Highlights, da kann man nichts hervorheben. Jedes Engagement war etwas Besonderes." Selbst den WM-Titel mit der DFB-Auswahl am 8. Juli 1990 in Rom nach dem 1:0-Finalsieg gegen Argentinien will Holger Osieck nicht herausheben, wenngleich er immer wieder damit konfrontiert wird. Zuletzt von keinem Geringeren als vom "Kaiser" selbst. "Ich habe Franz Beckenbauer vor ein paar Wochen bei einem vorgezogenen Oktoberfest am Timmendorfer Strand getroffen. Wir haben uns super unterhalten und viel gelacht", berichtete Osieck, der sicher auch am heutigen Samstag etwas von seinem ehemaligen Chef hören wird.

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