Der ehemalige Fußball-Weltmeister und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hält die USA-Reise der deutschen Nationalmannschaft acht Monate vor der Heim-EM für „unglücklich“. Der 62-Jährige kritisierte vor allem die große Entfernung der Spielorte zu Deutschland. „Wenn ich im kommenden Jahr eine Europameisterschaft in Deutschland habe, spiele ich doch in deutschen Stadien und nicht am anderen Ende der Welt“, schrieb Matthäus am Montag in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky.
Der ehemalige Bundesliga-Profi schrieb, Tests gegen europäische Gegner wären aus seiner Sicht die bessere Variante gewesen. „Als Verantwortlicher hätte ich die letzten Länderspiele vor der EM in den deutschen EM-Stadien austragen lassen, um vor Ort Atmosphäre zu schaffen und die Fans und die Mannschaft jetzt schon zu vereinen.“ Dass auch die Partie gegen Österreich im November auswärts stattfinde, sei daher „unglücklich“. Ein weiterer Test ist im November in Berlin gegen die Türkei geplant.
Auch die Reisestrapazen und die kurze Zeitspanne zwischen dem zweiten Testspiel gegen Mexiko und dem nächsten Bundesliga-Spieltag sieht Matthäus als Problem. „Wer diese Reise und diese Ansetzungen geplant hat, der hat den Spielern und den Bundesligavereinen keinen Gefallen getan“, schrieb er. Die Zeit zur Regeneration sei „einfach zu kurz. Ich hoffe, dass der DFB aus diesen Fehlern lernt.“
Die Nationalmannschaft mit dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann ist am Montag in die USA gereist, wo Testspiele gegen die USA und Mexiko anstehen. Auch zahlreiche Bundesliga-Vertreter hatten Kritik an der gut eineinhalb Wochen langen Tour geäußert.