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WM 2022
Niederlande zittern sich gegen Ecuador zum Unentschieden

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Erst genial, dann schläfrig: Die Niederlande um Jungstar Cody Gakpo haben den vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinale verpasst, das Aus des Gastgebers Katar aber besiegelt.

Die Elftal von Bondscoach Louis van Gaal zitterte sich nach einem Traumtor von Gakpo zum 1:1 (1:0) gegen Ecuador. Enner Valencia (49.) glich mit seinem dritten Turniertor für „La Tri“ aus, weil Oranje die Arbeit nach der Führung quasi einstellte.

Der Favorit stolperte ins Ziel und hätte sich nach einer rätselhaft schwachen Vorstellung nicht über eine Niederlage beschweren dürfen. Schon beim 2:0 gegen den Senegal waren die Niederländer weit unter ihren Möglichkeiten geblieben, für die Erfüllung des Titeltraums muss sich der dreimalige WM-Zweite dringend steigern.

In der Gruppe A ist nach dem zweiten Spieltag der Kampf um die K.o.-Runde zwischen den Niederlanden, Ecuador (jeweils 4 Punkte) und dem Senegal (3 Punkte) damit völlig offen. Die Niederlande treffen am Dienstag (16.00 Uhr) auf die Kataris, zwischen Ecuador und dem Senegal kommt es zu einem „Finale“ ums Weiterkommen.

Niederlande: Noppert - Timber, van Dijk, Ake - Koopmeiners (ab 79. de Roon), F. de Jong - Dumfries, Klaassen (ab 69. Berghuis), Blind - Gakpo (ab 79. Weghorst), Bergwijn (ab 46. Memphis Depay)

Ecuador: Galindez - Porozo, Torres, Hincapie - A. Preciado, Estupinan - Plata (ab 90. Ibarra), Mendez, M. Caicedo - Estrada (ab 74. Sarmiento), E. Valencia (ab 90. Rodriguez)

Tore: 1:0 Gakpo (6.), 1:1 E. Valencia (49.)

Gelbe Karten: - Mendez

Schiedsrichter: Mustapha Ghorbal (Tunesien)

Zuschauer: 44.833 (in Doha)

Auf Rechenspiele hätten die seit 17 Spielen ungeschlagenen Niederländer gerne verzichtet, dafür hatten sie früh die Grundlage gelegt. Der 23 Jahre alte Gakpo, umworbener Angreifer der PSV Eindhoven, erzielte wie gegen Senegal die Führung, diesmal wenige Minuten nach dem Anpfiff und auf Vorlage von Davy Klaassen. Der Ex-Bremer, der zum Auftakt nach seiner Einwechslung das zweite Tor erzielt hatte, war in die Startelf beordert worden.

Insgesamt drei Wechsel nahm van Gaal vor und reagierte damit auf den holprigen Start. Unter anderem blieb Münchens Matthijs de Ligt auf der Bank, der Verteidiger hatte ungewohnte Schwächen gezeigt. Top-Stürmer Memphis Depay vom FC Barcelona musste sich erneut mit der Joker-Rolle zufriedengeben, van Gaal setzt auf Gakpo - und der zahlte das Vertrauen vor 44.833 Zuschauer im Khalifa International Stadium mit seinem Treffer aus der Distanz zurück.

Glanz versprühten die Niederländer trotzdem nicht, spielerische Leichtigkeit oder sogar „Totaalvoetbal“, den die Fans so sehr lieben, bot die Van-Gaal-Elf nicht an. Eher gnadenlose Effizienz - Gakpos Abschluss blieb bis weit in die zweite Halbzeit die einzige Chance - und eine halbwegs stabile Defensive vor Torwart-„Riese“ Andries Noppert. Der Zwei-Meter-Mann hielt stark gegen Valencia (32.).

Wenig später war Noppert geschlagen, doch der Treffer von Pervis Estupinan (45.+3) wurde wegen Abseits zurückgenommen. Es sollte ein Weckruf für die Niederländer sein, die mit Depay anstelle des unauffälligen Steven Bergwijn aus der Pause kamen. Doch es kam anders: Noppert ließ einen Schuss von Estupinan abprallen, Valencia staubte ab. Der 33-Jährige von Fenerbahce Istanbul erzielte sein sechstes WM-Tor - musste in der Schlussphase aber mit einer Trage vom Platz getragen werden. Gonzalo Plata (59.) scheiterte an der Latte.

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