Mit diesem Abstieg hat in Polen niemand gerechnet: Wisla Krakau, vergleichbar hierzulande mit Bayern München oder Borussia Dortmund, ist nach 28 Jahren Ekstraklasa-Zugehörigkeit in die zweite polnische Liga abgestiegen. Ein Schock für den Verein, für die Fans, für die Stadt, und Klub-Boss Jakub Blaszczykowski.
Dieser managt nämlich seit drei Jahren mit seinem Bruder Dawid die Wisla-Geschäfte. Nun muss er diese sportliche Katastrophe verarbeiten.
Der einstige Publikumsliebling von Borussia Dortmund wird in Krakau und in ganz Fußball-Polen harsch kritisiert. So sehr er als Profi und Kapitän der polnischen Fußball-Nationalmannschaft respektiert und ja schon fast verehrt wurde, so sehr gerät er nun als Funktionär in die Kritik.
Am vergangenen Wochenende, dem vorerst letzten Spiel Wisla Krakaus in Polens Fußball-Oberhaus "Ekstraklasa" schnappte sich der populäre "Kuba" das Mikrofon, ging in den Mittelkreis und sprach zu den Wisla-Anhängern.
Polnische Meisterschaft:
1. Platz (13-mal): 1927, 1928, 1949, 1950, 1978, 1999, 2001, 2003, 2004, 2005, 2008, 2009, 2011
2. Platz (13-mal): 1923, 1930, 1931, 1936, 1947, 1948, 1951, 1966, 1981, 2000, 2002, 2006, 2010
3. Platz (10-mal): 1925, 1929, 1933, 1934, 1938, 1952, 1953, 1976, 1991, 1998
Polnischer Pokal:
Sieger (4): 1926, 1967, 2002, 2003
Finalist (6): 1951, 1954, 1979, 1984, 2000, 2008
Blaszczykowski: "Mir fällt es, wie euch allen, mit dieser Situation nicht einfach umzugehen. Ich stehe hier, weil wir die letzten drei Jahre zusammen durchgegangen sind, und ich es euch schuldig bin, mich zu entschuldigen. Deshalb bin ich hier, stehe vor euch und spreche zu euch. Ich habe keine Angst vor der Verantwortung. Das, was ihr gezeigt habt, wie ihr uns unterstützt habt: Ihr habt das alles, durch was wir jetzt gehen müssen, nicht verdient. Ich muss für das alles die Konsequenzen tragen. Es wird mit Sicherheit so kommen. Ich will mich in meinem Namen vom ganzen Herzen bei Euch entschuldigen, für das, was ihr jetzt durchmachen müsst. Die Situation ist verdammt schwierig für mich. Auch, wenn das in diesem Moment nicht gut klingt: Ich werde alles dafür tun, damit Wisla Krakau dort zurückkehrt, wo der Platz des Verein ist. Ich weiß, dass ich es versaut habe."