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Brasilien und Argentinien mit dem Rücken zur Wand
"Dieses Team ist es nicht wert"

Clasico: Brasilien und Argentinien mit dem Rücken zur Wand
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Sie kamen als neue Heilsbringer und stehen ausgerechnet vor dem Clasico zwischen Brasilien und Argentinien am Mittwoch in Belo Horizonte am Scheideweg. Dungas Selecao und die Gauchos unter Alfio Basile vergraulten mit bürokratischem statt inspirierenden Fußballs am Wochenende bei den Nackenschlägen in der südamerikanischen Qualifikation zur WM 2010 die Fans.

Beide Fußballlehrer spüren den Rückhalt zwei Jahre nach der Amtsübernahme im Anschluss an das Aus der beiden Großmächte bei der WM-Endrunde in Deutschland schwinden.

"Dieses Team ist es nicht wert, 200 Real (rund 80 Euro, d.Red.) Eintritt zu zahlen. Mineiro, Josue oder Diego als Nummer 10 will keiner sehen", verrät Rafael Araujo nach dem 0:2 am Sonntag in Paraguay. Der Unternehmer aus Belo Horizonte ist eine Stimme aus dem wachsenden Heer der Unzufriedenen, denen vor allem Dungas Startformation mit einem defensiven Mittelfeld-Trio missfällt.

Die Bundesliga-Legionäre aus Berlin, Wolfsburg und Bremen waren jedoch nicht die Alleinschuldigen an der Pleite. Das weiß auch Dunga. "Eine Änderung der Einstellung ist viel besser, als ein Umbau des Teams", erklärte der Selecao-Coach und erinnerte, dass bei seinem Amtsantritt noch der Einsatz von Josue und Mineiro gefordert worden sei. Dennoch wird einer von beiden wohl dem offensiv ausgerichteten Anderson (Manchester United) weichen.

Mit nur acht Punkten aus fünf Spielen steht der Rekordweltmeister so schlecht da, wie bei der Kampagne zur Endrunde 2002, als das WM-Ticket erst am letzten Spieltag gelöst wurde. Damals hatte Wanderley Luxemburgo das Sagen, der nach einem verpatzten Olympiaturnier in Sydney den Hut nehmen musste. Schlechte Vorzeichen für Dunga, der im August in Peking Brasiliens U23-Auswahl zum ersten Olympiagold führen will.

Immerhin stimmt die persönliche Bilanz des früheren Stuttgarters gegen Argentinien. Zwei Spiele, zwei 3:0-Siege zum Beginn seiner Amtszeit und im Finale der Copa America 2007. Beim letzten Vergleich auf brasilianischen Boden vor vier Jahren unter seinem Vorgänger Carlos Alberto Parreira gab es ebenfalls in Belo Horizonte zudem ein 3:1 mit drei Elfmetertoren von Ronaldo.

Nicht nur deshalb wird von seinem Konkurrenten Alfio Basile diesmal ein positives Resultat erwartet. Doch auch seine Ballkünstler sind ausgelaugt von der langen Saison in Europa und verhinderten am Sonntag nur mit Mühe eine Blamage gegen Ecuador (1: 1). Die Tageszeitungen Clarin und La Nacion fanden nur ein Wort für die Vorstellung: besorgniserregend.

Selbst der 64-Jährige muss zugeben: "Nur mit Namen gewinnt man heute nichts mehr." Der gelbgesperrte Münchner Martin Demichelis fehlt ihm auf jeden Fall, die angeschlagenen Javier Mascherano und Juan Sebastian Veron sind fraglich.

Egal, wie das Duell des Zweiten Argentinien (10 Punkte) beim Vierten Brasilien (8) ausgeht, Eliminatorias-Spitzenreiter Paraguay (13) kann sich, ein eigener Sieg bei Schlusslicht Bolivien (1) vorausgesetzt, mindestens von einem der beiden Großen weiter absetzen. Der Tabellendritte Kolumbien (9) spielt in Ecuador (4) um den Verbleib in der vier Teams umfassenden direkten Qualifikationszone zur Endrunde 2010 in Südafrika.

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