Als Nuri Sahin vor wenigen Wochen Trainer beim türkischen Klub Antalyaspor wurde, staunte die Fußballwelt. Vom Fußballplatz direkt in verantwortlicher Position auf die Trainerbank in der Süperlig, das ist noch nicht Vielen gelungen.
Wenige Tage später, so schien es, habe der 33-Jährige sein Karriereende als aktiver Spieler erklärt. Der spanischen Sportzeitung AS habe er gesagt, dass er nicht mehr als Spieler für Antalyaspor auflaufen werde. Der Vereinspräsident von Antalyaspor, Aziz Cetin, hatte dem gebürtigen Lüdenscheider die Entscheidung offengelassen, ob er künftig als Spielertrainer agieren wolle.
Hier gab es ein Missverständnis. Meine Lizenz läuft noch. Ich kann mich bei Bedarf ins Team einbringen
Nuri Sahin
Inzwischen stellte der gebürtige Meinerzhagener klar, dass es sich dabei um ein Missverständnis gehandelt haben soll. „Hier gab es ein Missverständnis“, sagte Sahin laut der türkischen Zeitung „Hürriyet“. „Meine Lizenz läuft noch. Ich kann mich bei Bedarf ins Team einbringen.“ Die nächste Gelegenheit hätte der ehemalige türkische Nationalspieler, der im Sommer 2020 von Werder Bremen an die türkische Riviera gewechselt ist, am Donnerstag in der dritten Runde des türkischen Ligapokals gegen Diyarbakirspor.
Dann hat die Mannschaft von Nuri Sahin die Gelegenheit, etwas Selbstvertrauen zu tanken. Denn Antalyaspor steht nach zehn Spieltagen in der Süperlig mit erst zwei Saisonsiegen auf dem 17. Tabellenplatz. Auch der Einstand von Sahin misslang. Nach einem 2:2 zum Einstand bei Sivasspor verlor Sahin sein erstes Heimspiel als Trainer gegen Basaksehir mit 1:2.
Sein bislang letztes Spiel machte der Kapitän Anfang Oktober beim 1:2 gegen Adana Demirspor. 2010 gewann Sahin mit Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft und wiederholte das 2012 mit Real Madrid. 2017 gewann er mit dem BVB den DFB-Pokal. Zwischendurch spielte er auch für den FC Liverpool. Der Mittelfeldspieler absolvierte zudem 52 Spiele für die türkische Nationalmannschaft und erzielte dabei zwei Tore.