Am Donnerstag gab Englands Nationaltrainer Gareth Southgate seinen Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele gegen Andorra und Ungarn bekannt. Jadon Sancho ist ebenfalls dabei. Und das, obwohl der ehemalige Profi von Borussia Dortmund bei seinem neuen Arbeitgeber Manchester United bislang nicht wirklich zurecht kommt.
„Verdient er es gemessen an seinen Leistungen in den letzten Wochen? Nein, wahrscheinlich nicht“, gestand Southgate bei der Pressekonferenz. „Aber wir haben das Gefühl, dass wir in Jadon investiert haben. Wir glauben, dass er auf ein hohes Level kommen kann“, führte er aus.
Sancho noch ohne Torbeteiligung
85 Millionen Euro ließ sich Manchester United Sancho im Sommer kosten. Seine Bilanz seitdem: Acht Pflichtspiele und keine einzige Torbeteiligung. Für den BVB erzielte der 21-Jährige 2020/2021 in 38 Pflichtspielen immerhin 16 Treffer und bereitete 20 weitere vor. In der Saison zuvor waren es sogar 20 Tore und 20 Vorlagen in 44 Einsätzen.
Für Southgate liegt das Problem auf der Hand. „Dortmund ist ein großer Klub, aber Manchester United ist einer der größten der Welt“, betonte der 51-Jährige. Das und der Wechsel von der Bundesliga in die Premier League erfordere nunmal eine gewisse Anpassung. „Deine Tor- und Vorlagenausbeute wird hier nicht mal ansatzweise im selben Bereich liegen wie in der Bundesliga“, stellte der Trainer des Vizeweltmeisters klar.
Das ist kein FIFA-Spiel
Sancho geriet aufgrund seines Fehlstarts auf der Insel zuletzt in die Kritik. "Ich verstehe, dass Sancho noch lernt, er ist noch jung. Aber das hier ist kein FIFA-Spiel, es geht nicht nur um Dribblings und darum, zwei, drei, vier Spieler auszutanzen oder um kleine Tricks und so weiter", betonte beispielsweise Ex-National-Spieler Paul Inc beim Fan-Kanal „The United Stand“.
Southgate hat offenbar Geduld, möchte den Youngster behutsam aufbauen "Ich würde gerne etwas Zeit mit ihm verbringen und ihm dabei helfen, das zu verarbeiten, was bei Manchester United los ist", sagte der ehemalige Verteidiger. Die Nominierung soll Sancho auch dabei helfen zu spüren, dass man an ihn glaubt.