Die EM 2020 setzte Marco Reus auf eigenen Wunsch aus. Der Kapitän von Bundesligist Borussia Dortmund wollte die Sommerpause nutzen, um seinem Körper Zeit zur Regeneration zu geben und eine vernünftige Vorbereitung auf die neue Saison zu gewährleisten. So war der 32-Jährige nicht Teil des Achtelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft, die mit 0:2 im Londoner Wembley-Stadion gegen England ausschied. Die Niederlage war gleichbedeutend mit dem Ende der Ära von Ex-Bundestrainer Joachim Löw.
Dessen Nachfolger Hansi Flick lädt in dieser Woche zum ersten DFB-Lehrgang, der die WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein, Armenien und Island vorsieht. Der vorherige Bayern-Trainer kann in der Vorbereitung auf diese Partien und bei seiner Premiere auf einen "topfitten und frischen" Reus bauen.
"Freue mich, dass ich wieder dabei bin"
Mit diesen Worten beschrieb sich der Dortmunder Spielführer auf der Pressekonferenz des DFB am Dienstagmittag selbst. Schon vor wenigen Wochen hatte Flick den Routinier auf eine Nachfrage hin förmlich geadelt. "Er gehört zu den besten Spielern auf seiner Position. Er kann im letzten Drittel mit seiner Technik immer wieder den letzten Pass geben und weiß, sich in der Tiefe freizulaufen", schwärmte Flick bei seiner Vorstellung als Nationaltrainer von Reus.
Und auch der in der Vergangenheit so verletzungsanfällige Angreifer selbst wirkt dieser Tage selbstbewusster als je zuvor. "Ich freue mich, dass ich unter unserem neuen Bundestrainer nun wieder dabei bin. Die Sommerpause habe ich genutzt, um zu 100 Prozent fit zu sein. Jetzt steht beim DFB meine Leistung im Vordergrund, mit der ich andere mitziehen will", schilderte der Rechtsfuß.
Als Kapitän einer Vereinsmannschaft und dem gehobenen Alter sei Reus "natürlich hier, um Verantwortung zu übernehmen". "Ich will eine wichtige Rolle übernehmen", unterstrich der offensive Mittelfeldspieler.
Auf Nachfrage fügte Reus explizit hinzu, dass das Aussetzen des EM-Turniers nichts mit einem generellen Rücktritt aus der Nationalmannschaft zu tun gehabt habe. "Daran habe ich nicht einen Gedanken gehabt. Mir geht es immer besser, ich habe keine einzige Trainingseinheit verpasst und will der Mannschaft jetzt immer helfen", versicherte der 44-fache Nationalspieler.