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Urteilsverkündung in Italien am Dienstag

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Die Urteilsverkündung im Berufungsprozess des italienischen Fußball-Skandals ist auf Dienstag verschoben worden. Sportgerichts-Präsident Piero Sandulli erklärte, dass die Arbeit mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Das Urteil im Berufungsprozess des italienischen Fußball-Skandals ist auf Dienstag verschoben worden. Dies gab Sportgerichts-Präsident Piero Sandulli bekannt und erklärte gleichzeitig, dass das Berufungsgremium seine Arbeit doch erst später beenden werde als zuvor angekündigt.

Ursprünglich hieß es, dass die Urteile am Montagabend gefällt würden. Am Dienstag muss Verbandspräsident Guido Rossi der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die italienische Starterliste für die internationalen Wettbewerbe einreichen.

Börsenaufsicht fordert Ausschluss

Zumindest eine Institution hat bereits die Konsequenz aus dem Manipulationsskandal gezogen. Die Mailänder Börsenaufsicht (Condob) drängt nach den turbulenten Wochen seit dem WM-Triumph der Squadra Azzurra vehement auf einen Ausschluss aller Profi-Klubs vom Wertpapierhandel und stößt dabei sogar beim neuen Liga-Boss Guido Rossi auf Verständnis.

"Dieser Schritt ist wünschenswert, vor allem im Interesse der Kleinanleger", sagte Rossi, selbst ehemaliger Consob-Chef und einer der angesehensten Wirtschaftsberater des Landes. Von den Skandalklubs sind Juventus Turin und Lazio Rom in Mailand notiert, außerdem handelt dort noch der AS Rom.

Der jetzige Consob-Boss Lorenzo Cardia übte bereits Druck auf die Aufsichtsräte der Vereine aus, um sie zum Aktienrückkauf zu bewegen, was den Austritt der Klubs aus der "Borsa Italiana" zur Folge hätte. Die Operation würde die Klubs nicht mehr viel kosten, da der Wert nach katastrophalem Kursverlauf von insgesamt 1,3 Milliarden beim Börsendebüt auf 300 Millionen Euro gesunken ist.

Urteile einen Tag später

Sportgerichts-Präsident Piero Sandulli ließ derweil ausrichten, dass die Urteile einen Tag später als ursprünglich vorgesehen verlesen werden, weil das Berufungsgremium seine Arbeit im Nobelhotel Parco dei Principi in Rom doch erst am Dienstag beenden werde. Somit fällt die Verkündung auf den Tag, an dem Verbandspräsident Guido Rossi bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die italienische Starterliste für die internationalen Wettbewerbe einreichen muss.

In erster Instanz hatte das Sportgericht die Spitzenklubs Juventus, AC Florenz und Lazio zum Zwangsabstieg in die zweite Liga verurteilt. Der AC Mailand darf wegen Beteiligung an den Spiel-Manipulationen in der kommenden Saison nicht in der Champions League starten. Zwar gilt als sicher, dass das Berufungsgericht die Urteile gegen Juventus, Lazio und Florenz im Grundsatz bestätigt und damit der Zwangsabstieg des Trios in die Serie B besiegelt wäre. Alle vier Klubs hoffen aber im Hinblick auf die verhängten Strafpunkte auf Milde.

"Erstinstanzliche Strafe ist absurd"

Vor allem der AC Mailand hat während der Anhörung im Berufungsprozess wieder Oberwasser bekommen. "Die erstinstanzliche Strafe ist absurd", sagte Leandro Cantamessa. Der Milan-Verteidiger fordert eine drastische Reduzierung der Strafe, die momentan noch den nachträglichen Abzug von 44 Punkten und den Sturz auf Rang acht der Tabelle vorsieht.

Auch Florenz und Lazio hoffen, dass ihnen die Serie B erspart bleibt. "Ein Punkteabzug genügt. Die Beweise gegen Lazio sind vollkommen unzureichend, um den Klub in die zweite Liga zu verbannen", meinte Lazio-Anwalt Giammichele Gentile.

Juventus Turin, dessen Ex-Sportdirektor Luciano Moggi als Drahtzieher des Skandals gilt, würde sich dagegen mit dem Gang in die Serie B abfinden, zumal die Staatsanwaltschaft sogar ursprünglich die Verbannung in die dritte Liga gefordert hatte. Nach Angaben der Turiner Tageszeitung La Stampa rechnet der Klub nun mit dem Zwangsabstieg in die Serie B und dem Abzug von nur 18 statt 30 Punkten - was den sofortigen Wiederaufstieg der "alten Dame" wieder realistischer machen würde.

Meisterschaftsstart könnte sich verschieben

"Juve" behält sich allerdings wie alle anderen Klubs weitere rechtliche Schritte vor. Das laufende Gerichtsverfahren stellt die letzte sportliche Instanz dar, danach können die Klubs bei Bedarf noch vor dem Verwaltungsgericht in Rom klagen. In diesem Fall wird der Meisterschaftsstart voraussichtlich um mehrere Wochen verschoben.

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