"Ich sehe bei uns in den letzten Monaten ein extrem gutes Team, in dem niemand nur sich in den Vordergrund spielen will", sagte der 51-Jährige im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ): "Teamgeist steht für mich über allem."
"Spieler, die am Boden bleiben"
Der Debatte um angeblich fehlende Führungsspieler in der Nationalelf steht Löw äußerst gelassen gegenüber. Die Art und Weise dieser Spieler habe sich geändert, "Spieler wie Lahm, Schweinsteiger, Klose und Mertesacker oder auch junge Spieler wie Neuer und Khedira, die übernehmen Verantwortung auf dem Platz", so Löw. Zudem müssen gute Spieler auch bescheidene Spieler sein: "Spieler, die am Boden bleiben."
Der Leistungsdruck, vor einem Millionenpublikum zu spielen, sei heutzutage enorm gestiegen. Gerade junge Spieler haben es oft schwer, damit umzugehen, nach guten Leistungen im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Trotzdem sei man im Profifußball nicht zwangsläufig stressanfälliger.
"Es gibt zum Beispiel viele Burn-outs auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft. Das kann damit zusammenhängen, dass man immer und überall erreichbar ist", sagte der Bundestrainer. Löw selbst habe im Laufe seiner Karriere gelernt, "das Telefon mal abzuschalten" und nicht für die Anerkennung anderer zu arbeiten.