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Pleite für FIFA & UEFA
WM und EM weiter im Free-TV

International: WM und EM weiter im Free-TV
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Niederlage für die Fußball-Verbände FIFA und UEFA - die Fans sitzen bei Welt- und Europameisterschaften auch weiterhin in der ersten Reihe und sparen Kosten.

WM- und EM-Spiele müssen in Europa auch in Zukunft im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Das entschied das zweithöchste EU-Gericht in Luxemburg am Donnerstag und rügte damit die Pläne des Weltverbandes und der Europäischen Fußball-Union, die mit dem exklusiven Verkauf der Fernsehrechte an einen Pay-TV-Anbieter mehr Geld an den großen Turnieren verdienen wollten. Das Gericht bezeichnete die Turniere als "Kronjuwelen", die im Sinne der EU-Bürger nicht "angefasst" werden dürften.

"Das ist eine gute Nachricht für Menschen, die wichtige Sportveranstaltungen sehen wollen, ohne dafür zu bezahlen", sagte Jonathan Todd, der Sprecher der verantwortlichen EU-Kommissarin Neelie Kroes.

Olympische Spiele gehören auch zu den "Kronjuwelen"

FIFA und UEFA hatten gegen Großbritannien und Belgien geklagt, die für ihre Bevölkerung alle WM-Spiele als "Ereignis von erheblicher Bedeutung" bewertet hatten. Nach Angaben des EU-Gerichts könne ein EU-Staat aber unter bestimmten Bedingungen die Exklusivübertragung von WM- und EM-Spielen verbieten, damit diese für die Bürger in Europa frei zugänglich seien. Die Richter bestätigten damit die nationalen Schutzlisten, die es auch in Deutschland, Frankreich, Österreich, Irland oder Italien gibt.

Neben Welt- und Europameisterschaften zählen auch die Olympische Spiele, das Tennis-Turnier in Wimbledon oder der FA-Cup zu den sogenannten "Kronjuwelen." Die Anwälte der FIFA und UEFA hatten argumentiert, dass nicht alle Spiele der großen Turniere als "Ereignis von erheblicher Bedeutung" betrachtet werden könnten. Zudem erklärte der Weltverband, dass durch die Übertragungen der Spiele im Free-TV dem Fußball Millionen verloren gehen, die zur Qualität des Sports beitragen könnten.

Richterspruch wird wohl angefochten

Dem widersprach das Gericht. Die Richter argumentierten, dass die Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen viel mehr dazu beitragen würden, dass das Interesse der Fans am Fußball wächst. Ob FIFA und UEFA gegen die Entscheidung in Erster Instanz in Berufung gehen wollen, war am Donnerstag noch unklar. Prozessbeobachter rechnen allerdings fest damit, dass der Richterspruch von den Verbänden angefochten wird.

Denn insbesondere der Weltverband hatte sich mit dem Verkauf von WM-Spielen an einen Pay-TV-Partner in Europa eine deutliche Steigerung der Einnahmen erhofft. Bei der WM 2010 in Südafrika kassierte die FIFA als Inhaber aller Rechte 1,6 Milliarden Euro an TV-Geldern. Die Kosten für die WM beliefen sich auf auf 1,2 Milliarden Euro, wovon die FIFA allerdings nur rund 800 Millionen Euro trägt. Alleine an den TV-Rechten - die Marketing-Einnahmen nicht eingerechnet - verdiente die FIFA 2010 also rund 800 Millionen Euro. Durch den Verkauf an einen Pay-TV-Partner hatte sich die FIFA sogar eine Verdoppelung ihrer Einnahmen erhofft.

Dagegen bemängeln Kritiker eine zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs und den wachsenden Einfluss des Geldes auf den Sport. Selbst UEFA-Boss Michel Platini ist der "Gewinn-Wahn" der FIFA zu viel. "Im Sport hat Geld immer eine Rolle gespielt, aber der Zweck war es immer, Trophäen zu gewinnen und nicht, Geld zu verdienen", sagte Platini.

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