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FIFA droht ein neuer Korruptions-Skandal

FIFA: Neuer Korruptions-Skandal droht
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Kurz vor Vergabe der WM 2018 und 2022 droht der FIFA Ärger. Medienberichten zufolge gibt es eine Liste mit Funktionären, denen Bestechlichkeit vorgeworfen wird.

Wenige Tage vor der Vergabe der WM-Endrunden 2018 und 2022 am Donnerstag in Zürich droht dem Fußball-Weltverband FIFA möglicherweise ein neuer Korruptions-Skandal ungeahnten Ausmaßes. Wie die Schweizer SonntagsZeitung berichtet, kursiert eine ominöse Liste mit FIFA-Funktionären, denen Bestechlichkeit vorgeworfen wird. Diverse Exekutivmitglieder, die alle noch im Amt sind, sollen in der Vergangenheit Zahlungen in Millionenhöhe angenommen haben. Auch ein bekanntes Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) soll auf der Liste vertreten sein. Nach Informationen der Zeitung will die britische BBC am Montag die Namen der Funktionäre öffentlich machen. Insgesamt soll es sich um Millionen-Zahlungen handeln, die über diverse Briefkastenfirmen abgewickelt worden seien. Ein namentlich nicht genannter Informant, der angeblich die Liste kennt, erklärte dem Blatt, dass Mitglieder der FIFA-Exekutive hinter diesen Firmen stehen.

Mehrjährige Sperren gegen Funktionäre

Mitte des Monats hatte die FIFA mehrjährige Sperren gegen sechs Fußball-Funktionäre, darunter die Exko-Mitglieder Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti), verhängt. Adamu und Temarii wurden für drei bzw. ein Jahr von jeglichen Tätigkeiten im Fußball suspendiert, nachdem sie des Verstoßes gegen mehrere Artikel der FIFA-Ethik-Regeln für schuldig befunden worden waren. Neben den beiden Exekutivmitgliedern wurden die Funktionäre Slim Aloulou, Ahongalu Fusimalohi, Amadou Diakite und Ismael Bhamjee für jeweils zwei bis vier Jahre suspendiert. Die Kommission hatte darüber hinaus auch die Hinweise auf angebliche Absprachen zwischen Mitgliedsverbänden und ihren Bewerbungskomitees untersucht, jedoch keine ausreichenden Beweise für eine Verletzung des Bewerbungs- und Ethikreglements gefunden.

WM-Vergabe am Dienstag

Die britische Zeitung Sunday Times hatte den Skandal im Oktober mit einer Undercover-Recherche ins Rollen gebracht. Das Blatt hatte ein belastendes Video veröffentlicht, in dem Temarii und Adamu ihre Stimme feilgeboten hatten. Am 20. Oktober waren alle sechs Funktionäre schon provisorisch suspendiert worden. "Wir müssen nun schauen, wie wir in Zukunft eine solche Situation verhindern können", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, der durch die neue Liste am Montag in arge Bedrängnis geraten könnte.

Am kommenden Donnerstag fällen die 22 verbliebenen Exekutivmitglieder, darunter auch Franz Beckenbauer, die Entscheidung über die Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022. Um die WM in acht Jahren haben sich England, Russland sowie die Doppelbewerber Belgien/Niederlande und Spanien/Portugal beworben. Kandidaten für 2022 sind die USA, Australien, Japan, Katar und Südkorea.

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