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Nationalelf: Jogi Löw
"Mit einem Polster in die Winterpause"

DFB-Team: "Mit Polster in die Winterpause"
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Mit breiter Brust und klaren Zielen will die DFB-Elf das Spiel gegen die Türkei angehen. "Wir wollen mit einem Polster in die Winterpause", so Bundestrainer Löw.

Die WM endgültig abgehakt, die EM-Qualifikation und das Spitzenspiel gegen die Türkei im Fokus: Nach den Ehrungen der vergangenen Tage haben Bundestrainer Joachim Löw und sein Team das Kapitel Südafrika zugeschlagen und Kurs auf die EURO 2012 in Polen und der Ukraine genommen. "Wir wollen als Spitzenreiter mit einem Polster in die Winterpause, deshalb sind drei Punkte gegen die Türkei unser erklärtes Ziel. Und ich bin überzeugt davon, dass wir gewinnen", sagte Bundestrainer Joachim Löw. Weder die Verletzung seines "emotionalen Leaders" Bastian Schweinsteiger noch die zu erwartende Übermacht türkischer Fans am Freitagabend (20.45 Uhr/ZDF) im seit Wochen ausverkauften Berliner Olympiastadion brachte den Bundestrainer aus der Fassung. Auch Teammanager Oliver Bierhoff machte einen Tag nach den Ausszeichnungen für die DFB-Auswahl (Silbernes Lorbeerblatt) und ihren Coach (Bundesverdienstkreuz) durch Bundespräsident Christian Wulff deutlich: "Von der WM können wir nicht mehr zehren, dafür können wir uns nichts mehr kaufen. Für uns gibt es nun neue Ziele, die wir mit aller Macht erreichen wollen." "Muss unser Anspruch sein, endlich einen Titel zu holen"

Dies unterstrich auch Philipp Lahm. "Wir haben mit der Ehrung beim Bundespräsidenten einen Schlussstrich unter die WM gezogen, ab heute zählt nur noch die EM-Qualifikation. Es muss unser Anspruch sein, endlich wieder einen Titel zu holen", sagte der Kapitän und fügte an: "Wir konzentrieren uns jetzt nur noch auf die Aufgabe gegen die Türkei."

In den verbleibenden drei Trainingseinheiten bis Donnerstagabend wollte der Bundestrainer austesten, welcher seiner drei Kandidaten für die frei gewordene Planstelle im defensiven Mittelfeld neben Sami Khedira infrage kommt. Als Alternativen für Schweinsteiger stehen dessen Münchner Vereinskollege Toni Kroos, der Stuttgarter Christian Träsch und der Hamburger Heiko Westermann zur Debatte. "Wir haben einige Möglichkeiten, diesen Ausfall zu kompensieren und werden mit Sicherheit eine Lösung finden. Mal schauen, wer mich im Training davon überzeugt, für diese Rolle prädestiniert zu sein", sagte Löw. Auch Bierhoff gab sich optimistisch: "Wir haben auch bei der WM bewiesen, dass wir Verletzungen gut wegstecken können, zum Bespiel die von Michael Ballack, und das werden wir auch diesmal tun." Ballacks Außenbandverletzung im Fuß ist "erheblich schwerer" als befürchtet, der Kapitän wird bis zum Jahresende kein Spiel mehr bestreiten können.

Dies hielt den türkisch-stämmigen Mesut Özil, dessen Sympathiewerte seit der WM wie auch die der Mannschaft in die Höhe geschnellt sind, logischerweise nicht davon ab, ebenfalls große Zuversicht auszustrahlen: "Natürlich ist es bitter, dass Schweinsteiger ausfällt, aber wir haben auch so eine starke Mannschaft, die die Türken schlagen kann." Kroos wohl Schweinsteiger-Ersatz

Erster Anwärter als Schweinsteiger-Ersatz ist offenbar Kroos, für den auch Lahm eine Lanze brach. "Toni hat schon bewiesen, dass er diese Position spielen kann. Ich denke, das wäre eine gute Lösung."

Träsch spielte zuletzt zwar ordentlich, konnte den Absturz seines VfB Stuttgart aber nicht verhindern. Und Westermann, beim HSV als Innenverteidiger gesetzt, käme nur infrage, falls Löw in der Zentrale seiner Viererkette weiter auf Holger Badstuber setzt.

Unabhängig von den Personalien sind drei Punkte gegen die von Trainerfuchs Guus Hiddink betreuten Türken aber fest eingeplant. "Wir wollen unbedingt diese drei Punkte", sagte Löw, der vier Tage später in Kasachstan ebenfalls einen Sieg erwartet. Dass im Olympiastadion für den WM-Dritten möglicherweise ein Auswärtsspiel auf dem Programm steht, stört Löw ebensowenig wie das Team.

"Ich freue mich auf ein Fußballfest gegen eine starke türkische Mannschaft, die uns das Leben schwer machen wird. Für uns ist es aber eine zusätzliche Motivation, wenn tatsächlich mehr Türken als Deutsche im Stadion wären", sagte der Bundestrainer. Lahm erklärte, dass es einfach nur schön sei, bei so einer Atmosphäre ins Stadion einzulaufen. Und Bierhoff stellte heraus, dass die Bundeshauptstadt seit der WM 2006 "das Zuhause" der deutschen Mannschaft sei und dieser Umstand die DFB-Auswahl zusätzlich beflügeln werde. Dass rund 25.000 deutsche Fans ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Heimspiel" tragen werden, könne aber nicht schaden.

Löw, der als Trainer selbst schon in der Türkei gearbeitet hat, will nach den Pflichtsiegen gegen Belgien (1:0) und Aserbaidschan (6:1) zum Auftakt zwar nachlegen, von einer Vorentscheidung gegen die ebenfalls mit sechs Punkten gestarteten Türken aber nichts wissen: "Das ist definitiv kein Endspiel, dafür gibt es noch zu viele Spiele."

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