Und nach dem Wechsel von Mesut Özil zu Real Madrid hat sich Werder somit die nächste Millionen-Einnahme gesichert. Bis in die Nachspielzeit schien Werder beim 2:3 (1:3, 0:2) nach Verlängerung bei Sampdoria Genua bereits gescheitert, dann schoss Rosenberg die Bremer in die Verlängerung (90.+3), wo Pizarro der entscheidende Treffer gelang (100.). Den schwedischen Nationalspieler Rosenberg wollten die Norddeutschen eigentlich unbedingt verkaufen, nur mangels Alternativen kam er ins Spiel.
Damit dürften die Hanseaten Einnahmen in Höhe von 15 Millionen Euro sicher haben, etwa die Summe hatte in der Vorwoche der Verkauf von Nationalspieler Özil eingebracht. Das Bremer Weiterkommen ist für die ganze Bundesliga wichtig, kämpft sie doch in der Fünfjahres-Wertung ausgerechnet gegen Italien um einen vierten Champions-League-Platz.
Genua, das zuvor noch nie gegen eine deutsche Mannschaft im Europacup gescheitert war, hatte sich nach einem Doppelschlag von Giampaolo Pazzini (8./13.) und einem Hackentor von Antonio Cassano (85.) bereits sicher in der Königsklasse gewähnt. Es wäre die erste Teilnahme Sampdorias gewesen.
Den Vorsprung aus dem Hinspiel hatte Werder in einer ähnlich desolaten ersten Halbzeit wie beim 1:4 zum Bundesliga-Auftakt in Hoffenheim nach nur zwölf Minuten aufgebraucht. Pazzini, der schon im Weserstadion den Anschlusstreffer in der Schlussminute erzielt hatte, verwandelte das mit 36.536 Zuschauern ausverkaufte Stadion Luigi Ferraris mit einem Doppelschlag in ein Tollhaus. Zunächst nutzte er einen Stellungsfehler Petri Pasanens per Kopf, dann einen von Clemens Fritz mit einer sehenswerten Direktabnahme. Nationaltorhüter Tim Wiese sah beim ersten Gegentor nicht gut aus, beim zweiten war er machtlos.
Die Bremer, die auf die verletzten Naldo und Hugo Almeida sowie den kranken Aaron Hunt verzichten mussten und nur 16 statt der erlaubten 18 Spieler im Kader hatten, wirkten in der Abwehr kopflos und in der Offensive harmlos. Fritz verhinderte wenigstens den Hattrick Pazzinis, als er einen Kopfball des Stürmers von der Linie schlug (40.).
Prödl im Glück
Werder fand nach der Pause etwas besser ins Spiel, ließ aber weiterhin jede Zielstrebigkeit vermissen. In der 62. Minute hatte der Bundesligist Glück, dass Schiedsrichter Viktor Kassai aus Ungarn dem österreichischen Innenverteidiger Sebastian Prödl nicht die fällige Gelb-Rote Karte sah.
Schaaf ging mehr Risiko und brachte den 6,5-Millionen-Neuzugang Marko Arnautovic als zusätzlichen Stürmer für den enttäuschenden Ex-Nationalspieler Tim Borowski. Dafür musste U21-Europameister Sandro Wagner wegen einer Platzwunde am Kopf ausgewechselt werden.
Ausgerechnet der für ihn eingewechselte Rosenberg rettete Werder in die Verlängerung. Dort setzte Marin mit einem Lattenschuss gleich ein Ausrufezeichen (93.), ehe Pizarro mit einem Rechtsschuss aus 18 Metern erfolgreich war.