Zum Start der K.o.-Runde am Donnerstag gegen Benfica Lissabon (21.05 Uhr/live bei Sky) sollen daher einige leicht angeschlagene Stammspieler geschont werden, damit am Sonntag in der Liga beim SC Freiburg gewonnen wird. Dienstag steht bereits das Rückspiel in Lissabon auf dem Programm.
"Einige Spieler sind nicht richtig fit. Wir werden kein Risiko eingehen", sagte Trainer Friedhelm Funkel vor dem Duell mit dem portugiesischen Tabellenführer. So werden wohl Florian Kringe (leichte Oberschenkelprobleme), Lewan Kobiaschwili (Grippe) und Fabian Lustenberger, der zuletzt im Dauereinsatz war, Pausen erhalten. Auch Nationalspieler Arne Friedrich ist ein Kandidat für die Bank, weil er sich Mittwoch nicht fit fühlte. Für Pal Dardai indes könnte die Stunde des Comebacks schlagen. Das Hertha-Urgestein, seit 1996 in Berlin unter Vertrag, fehlte in den letzten vier Monaten wegen einer Sprunggelenksverletzung und wurde als Führungsspieler schmerzlich vermisst. Der ungarische Nationalspieler könnte der verunsicherten Mannschaft Orientierung geben und im Mittelfeld als Taktgeber fungieren.
Trotz aller Umstellungen will Hertha die Europa League auf keinen Fall abschenken. "Wir nehmen diesen Wettbewerb sehr ernst. Das haben wir in der Gruppenphase bewiesen", sagte Herthas Manager Michael Preetz. Die Mehrfachbelastung stelle eine Herausforderung dar. "Dennoch wollen wir am Donnerstag mit einem guten Ergebnis die Grundlage zum Weiterkommen legen", sagte Preetz.
Keinerlei Einfluss auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe laut Preetz die jüngste Kritik an Trainer Funkel. "Wir haben das zur Kenntnis genommen. Aber es spielt bei uns keine Rolle", betonte der Manager. Der Coach der Berliner war nach dem 1:1 gegen Mainz 05 von Spielern attackiert worden, weil er in dem wichtigen Heimspiel mit einer betont defensiven Taktik begonnen hatte.
Trotz der drei Neuzugänge zur Winterpause verpasste Hertha bislang die Wende. Die Abwehr präsentierte sich zuletzt zwar gefestigt, doch das Spiel nach vorne ist weiter von Abstimmungsproblemen gekennzeichnet. Stürmer Theofanis Gekas beklagte sich nach dem Spiel gegen Mainz darüber, dass er zu selten in Szene gesetzt worden sei.
Als Aufbaugegner für Hertha wird Benfica allerdings nicht herhalten. Der 31-malige Landesmeister genießt wieder höchstes Ansehen. Trainer Jorge Jesus hat die Mannschaft umgekrempelt und lässt attraktiven Offensivfußball spielen. "Sie sind in der Offensive sehr stark", sagt Preetz. Im Angriff sorgen der Argentinier Saviola sowie Oscar Cardozo aus Paraquay für Gefahr. Die Defensive hat Schwächen. Torwart Quim gilt als Unsicherheitsfaktor.