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DFB: Wiese und Neuer
Nach der schlimmsten Woche

Wiese und Neuer: Nach der schlimmsten Woche
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"Die Elf hat schwere Tage hinter sich. Wir müssen im Fußball, aber auch abseits des Sportes dahin kommen, dass Dinge wie Roberts Tod nie wieder geschehen."

"Aber es ist gut, dass es uns gelungen ist, dass die Spieler wieder ihren Beruf ausüben können und wir im Großen und Ganzen in die Realität zurückkehren konnten", atmete DFB-Präsident Theo Zwanziger nach dem 2:2 gegen die Elfenbeinküste noch am späten Mittwochabend in Gelsenkirchen auf.

Der Spagat zwischen Trauer um den verstorbenen Torhüter und dem sportlichen Neuanfang im Spiel eins nach Enkes Freitod war der Deutschen Nationalmannschaft halbwegs gelungen. Fast zeitgleich saßen die beiden Torhüter Tim Wiese und Manuel Neuer bei der offiziellen Pressekonferenz und gewährten einen Einblick in ihr Seelenleben der vergangenen Woche. Beide Torhüter kamen nach der Absage des Spiels gegen Chile gegen die Ivorer wie abgesprochen jeweils 45 Minuten zum Einsatz.

Foto: firo.

Und es war wohl ein kluger Schachzug von Jogi Löw, dem routinierteren Bremer Schlussmann den Vortritt zu lassen. Wie auf dem Rasen übernahm Wiese auch am Mikrofon als erstes die Verantwortung. „Es ist nicht schön, über dieses Thema zu sprechen. Aber nach der Trauer muss es ja irgendwie weitergehen. Deswegen war es richtig, dieses Spiel zu bestreiten“, sei die Partie vielleicht auch ein wenig „Befreiung“ für jeden Einzelnen gewesen. „Es war gut, dass uns der DFB nach der schlimmen Nachricht von Roberts Tod zu unseren Familien nach Hause geschickt hat. Aber bei der Trauerfeier kam natürlich alles wieder hoch. Ich habe kaum geschlafen. Das war der schlimmste Lehrgang in meiner Karriere“, atmete Wiese, der sportlich überzeugte, tief durch.

„Für mich war es nach dieser schwierigen Vorbereitung schwer, dieses Spiel zu bestreiten“, gab Neuer zu. „Ich hatte mich schon sehr lange auf dieses Match gefreut und hätte gerne 90 Minuten gespielt. In der zweiten Halbzeit erst ins Spiel zu kommen, ist für einen Torwart immer schwierig“, wollte der Schalker bei seinem Heimspiel lieber über sportliche Dinge reden.

Beim Ausgleichstreffer durch Eboue gab der U21-Europameister keine gute Figur ab. „Heiko Westermann weiß ja aus Schalke, dass er mich immer anspielen kann. Zuerst wollte ich den Ball annehmen, habe mich dann aber entschieden, ihn mit dem Vollspann wegzuschlagen und schieße ihn dabei an“, versuchte Neuer sein Missgeschick nach der etwas zu kurzen Rückgabe seines Teamkollegen erst gar nicht schönzureden und nahm den Treffer auf seine Kappe. „Das passiert beim nächsten Mal nicht mehr“, wolle er deshalb an seiner Spielweise aber nichts ändern.

Zu ihren sportlichen Aussichten mit Blickrichtung Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, die sich makaberer Weise durch den Suizid von Robert Enke erhöht haben, wollten sich beide Keeper verständlicherweise derzeit noch nicht konkret äußern. „Bis zum nächsten Länderspiel im März werden wir uns in unseren Vereinen in der Bundesliga und im DFB-Pokal anbieten“, erklärten beide unisono.

Es wäre aber nicht verwunderlich, würde der Bundestrainer neben dem jetzt wohl gesetzten Rene Adler auf den erfahreneren Tim Wiese bauen.

Alleine die Frage danach zeigt, wie schnell der Alltag in den Profisport zurückgekehrt ist.

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