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BVB-Frauen
Mit dem Rückhalt der Fans in die Bundesliga

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BVB-Frauen: Mit dem Rückhalt der Fans in die Bundesliga
Foto: Jakob Studnar
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Das erst zur Saison 2021/22 gegründete Team von Borussia Dortmund ist Bezirksliga-Tabellenführer und Westfalenpokal-Viertelfinalist. Bestenfalls soll 2027 der Aufstieg in die Bundesliga gelingen.

14 Siege aus 14 Spielen ein Torverhältnis von 80:3 und zeitweise über 1000 Zuschauer - die Saisonbilanz der Bezirksliga-Fußballerinnen von Borussia Dortmund liest sich nahezu makellos.

Die Mannschaft des BVB schickt sich an, in ihrer zweiten Saison den zweiten Aufstieg in Folge zu meistern. Mit dem Westfalenpokal-Viertelfinale gegen den VfL Bochum steht am Mittwoch (19:30) das größte Spiel in der noch jungen Erfolgsgeschichte des Teams ins Haus.

"Tatsächlich kam der entscheidende Impuls zur Gründung einer Frauenfußball-Abteilung von unseren Fans", blickt Svenja Schlenker, Abteilungsleiterin für Frauen- und Mädchenfußball, zurück.

"Im November 2019 gab es bei einem unserer Heimspiele Plakate auf der Südtribüne und auch zwei Wortbeiträge auf der Mitgliederversammlung, die sich stark dafür ausgesprochen haben, dass Fußball doch für alle da ist. Wir haben uns dann direkt am nächsten Tag zusammengesetzt und beschlossen, dass wir das Thema Frauenfußball angehen wollen", erzählt sie.

Gesagt, getan. Die Borussia gründete eine interne Projektgruppe, die Planungen stießen auf reges Interesse im gesamten Verein. "Davon waren wir völlig überrascht", berichtet Schlenker.

Während des ganzen Prozesses lag ein Hauptaugenmerk darauf, die eigenen Anhänger mitzunehmen. "Wir haben unseren Mitgliedern dann verschiedene Herangehensweisen zur Abstimmung vorgelegt. Eine Option wäre ja auch gewesen, eine bereits hochklassig spielende Mannschaft zu übernehmen. Aber der Weg, den wir jetzt gehen, ganz unten in der Kreisliga anzufangen, etwas Neues aufzubauen und nach und nach zu wachsen, das hat den Fans am besten gefallen."

Nachdem die völlig neu gegründete Mannschaft in ihrem ersten Jahr bereits den Aufstieg in die Bezirksliga und den Gewinn des Kreispokals feiern konnte, hat man sich deshalb entschieden, zur Saison 2022/23 ein zweites Team zu gründen, das wieder in der Kreisliga an den Start ging - und dort derzeit den ersten Platz belegt. Eine U17-Mannschaft soll 2023/2024 folgen.

Der Weg des BVB in die Bundesliga:

nach 2022/2023: Aufstieg Landesliga

2023/2024: Aufstieg Westfalenliga

2024/2025: Aufstieg Regionalliga West, Gewinn der Aufstiegsrunde gegen Meisterinnen der Regionalliga Südwest

2025/2026: Aufstieg zweite Bundesliga

2026/2027: Aufstieg Bundesliga

Saison 2027/2028: möglicherweise Frauen-Bundesliga-Fußball beim BVB

Ganz bei Null, das muss Schlenker aber zugeben, startete man beim BVB im Vergleich zu anderen Vereinen dann doch nicht. So ist es sicher schon außergewöhnlich, dass eine hauptamtliche Leiterin sich um die Belange einer Kreis- und einer Bezirksliga-Mannschaft kümmert.

"Wir sind dann eben doch kein kleiner Verein von Nebenan, sondern Borussia Dortmund", lacht sie. Und ergänzt: "Wir haben als Marke eine große Strahlkraft und hier läuft alles hochprofessionell ab. Wir kümmern uns um alle Themen, die auch bei den Profis eine Rolle spielen."

Und das zahlt sich aus. Mehr als 43.000 interessierte Fans folgen der Abteilung bei Instagram, die Zuschauerzahlen machen manchen Frauen-Bundesligisten neidisch.

Auch auf dem Platz ist das Projekt ein voller Erfolg. Beide Mannschaften führen ihre Ligen mit Abstand an und werden wohl am Ende der Saison aufsteigen. "Sportlich sind wir total zufrieden", berichtet Schlenker.

"Wir wollen es möglichst schnell in die Bundesliga schaffen, wenn alles optimal liefe, könnten wir dort 2027 antreten", erläutert sie die Planungen. Dann müsste der BVB aber einen lupenreinen Durchmarsch hinlegen und dürfte sich keinen Patzer erlauben. "Wir wissen, dass es deutlich schwerer wird, je höher wir kommen. Zwei oder drei Ehrenrunden sind eingerechnet und auch völlig okay", bremst die Abteilungsleiterin dementsprechend die Erwartungen.

Ihr ist auch bewusst, dass das ehrgeizige Vorhaben des BVB nicht überall auf Gegenliebe trifft. "Natürlich wissen wir, dass unser Vorgehen nicht bei allen kleineren Vereinen im Umkreis gut ankommt. Aber wir lassen uns davon nicht abbringen, sondern gehen unseren Weg mit voller Leidenschaft Schritt für Schritt weiter. Wir gehen aktiv auf die Klubs zu und tauschen uns aus. Bis jetzt sind wir dabei eigentlich immer auf offene Ohren und viel Zuspruch getroffen", erläutert Schlenker. Auch zur SGS Essen, dem nahegelegenen Bundesliga-Klub, pflege man ein gutes und nachbarschaftliches Verhältnis.

Essen sehe die Entwicklung grundsätzlich positiv und noch sei die Bundesliga ja weit weg. Trotzdem wüssten beide Vereinen, dass sie möglicherweise eines Tages in Konkurrenz zueinander stehen werden.

Schon früher, nämlich am Mittwoch, kommt es im Westfalenpokal-Viertelfinale zum Aufeinandertreffen mit einem anderen Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet. Zum ersten Mal in der Historie des Frauenfußballs wird eine Mannschaft von Borussia Dortmund auf ein Team des VfL Bochum treffen. Klarer Favorit ist hier - im Gegensatz zum Pokal-Derby der Männer vor wenigen Wochen - der Regionalligist aus Bochum.

"Das ist ein riesengroßes Spiel für uns gegen einen sehr starken Gegner. Wir wissen um die Stärke des VfL, die müssen schon einige Fehler machen, damit wir etwas mitnehmen können", freut sich Schlenker auf das Highlight.

Letztendlich wird die Pokal-Partie gegen den VfL Bochum aber wohl nur ein Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Borussinnen bilden, an deren Happy End der Einzug in die Bundesliga stehen soll. Mit Vollgas - und dem ganzen Verein im Rücken.

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