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Wolfsburger Frauen feiern Pokalsieg

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Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Wolfsburgs Kapitänin Nilla Fischer den Silberpokal überreichte, kullerten nicht nur bei der Schwedin Tränen über das Gesicht. 

Die 34 Jahre alte Abwehrspielerin, die nach sechs Spielzeiten die alten und neuen DFB-Pokalsiegerinnen Richtung Heimat verlässt, wurde von ihren ebenfalls sichtlich bewegten Mitspielerinnen gefeiert, nachdem sie die Trophäe in Richtung Himmel gereckt hatte.

Anschließend streiften sich die Siegerinnen im Konfetti-Regen zum Queen-Klassiker "We are the champions" grüne T-Shirts mit der Aufschrift "Sechs Richtige" über. Denn mit ihrem sechsten Streich im DFB-Pokal hatte der Dauersieger VfL Wolfsburg zuvor Frauenfußball-Geschichte geschrieben und sich mit einem 1:0 (0:0)-Finalerfolg gegen den Debütanten SC Freiburg zum fünften Mal in Serie die Silbertrophäe geschnappt. Zugleich egalisierten die Wolfsburgerinnen die Bestmarke von Rekordsieger 1. FFC Frankfurt (1999 bis 2003).

Toptorjägerin Ewa Pajor (55.) traf für den Bundesliga-Spitzenreiter, der am Sonntag mit einem Sieg bei der TSG Hoffenheim das dritte Double nacheinander perfekt machen kann. Für den Sport-Club aus dem Breisgau bleibt die erste Final-Teilnahme der bislang größte Erfolg der Vereinshistorie.

"Das fühlt sich sehr gut an. In der ersten Halbzeit hat Freiburg sehr gute Chancen gehabt, aber in der zweiten Hälfte ging ihnen die Puste aus", sagte eine überglückliche VfL-Torhüterin Almuth Schult kurz nach dem Abpfiff bei der ARD. SCF-Kapitänin Clara Schöne war dagegen total enttäuscht: "Wir haben eine unfassbar gute erste Halbzeit gespielt. Wären wir in Führung gegangen, hätten wir das Ding nach Hause gefahren."

17.048 Zuschauer im Kölner Stadion, darunter ebenso wie Steinmeier auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, hatten zuvor eine intensive und unterhaltsame Begegnung gesehen. "MVT" nutzte auch die Gelegenheit, vor der Nominierung ihres WM-Kaders am 14. Mai in der Domstadt einige ihrer Auswahlspielerinnen unter die Lupe zu nehmen.

Die 10. Auflage in Köln begann temporeich, beide Seiten suchten vor stimmungsvoller Kulisse den Weg nach vorne. Doch die besseren Chancen erspielte sich in Durchgang eins ganz klar der Underdog: Ein Schuss von Anja Hegenauer nach Ballverlust von Caroline Hansen verfehlte das Wolfsburger Tor knapp (9.), dann musste DFB-Keeperin Schult im Duell mit der flinken Klara Bühl (13.) sowie Sandra Starke (29.) klären.

Die verletzungsgeplagten Freiburgerinnen, bei denen Nationaltorhüterin Merle Frohms nach einem Kapselriss am Finger auf der Bank saß, machten dem Favoriten auch durch ihre Kompaktheit und schnelles Umschalten das Leben schwer. VfL-Trainer Stephan Lerch quittierte den Auftritt seines Star-Ensembles mit Kopfschütteln. Sein Freiburger Pendant Jens Scheuer, der nach der Saison zum Liga-Konkurrenten Bayern München wechselt, haderte mit der Chancenverwertung.

Die beste Wolfsburger Chance war dann aber eine überaus sehenswerte Aktion: Nach toller Vorarbeit der Dänin Pernille Harder an der Grundlinie versuchte Pajor es per Fallrückzieher, doch Freiburgs nicht immer sichere Torhüterin Lena Nuding (42.) lenkte den Ball über die Querlatte.

Nach dem Seitenwechsel übernahm der VfL mehr Spielkontrolle und kam auch besser in die Zweikämpfe. Das zahlte sich umgehend aus: Die bärenstarke Harder spielte an der Strafraumgrenze gleich zwei Gegenspielerinnen aus, schoss aber an den Pfosten - von dort sprang der Ball vor die Füße der lauernden Pajor, die aus acht Metern unbedrängt einschob.

Dem jungen Team des Bundesliga-Siebten war der Schock nach der guten Leistung in der ersten Hälfte anzumerken. Wolfsburg ließ den Ball nun gut laufen, im Mittelfeld gab DFB-Kapitänin Alexandra Popp die Impulse und bestimmte das Tempo. Freiburg hielt tapfer dagegen, kam aber kaum noch aus der eigenen Hälfte und hatte Glück, dass Wolfsburg noch einige Hochkaräter ungenutzt ließ. sid

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