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Frauen: CL-Finale
Frankfurt verliert vor Rekord-Kulisse

CL-Finale: Totale Pleite für Frankfurter Fußball-Frauen
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Die Frauen des 1. FFC Frankfurt stehen nach einem 0:2 (0:2) gegen Titelverteidiger Olympique Lyon im Endspiel der Champions League vor einem Scherbenhaufen.

Die Fußball-Frauen des erfolgsverwöhnten 1. FFC Frankfurt stehen vor einem Scherbenhaufen. Im Endspiel der Champions League in München fand ihre ohnehin schon verkorkste Saison ein unrühmliches Ende. Gegen Titelverteidiger Olympique Lyon unterlagen die Frankfurterinnen nach schwacher Leistung und schweren Patzern in der ersten Halbzeit mit 0:2 (0:2). Den Vorgängerwettbewerb UEFA-Cup hatte der 1. FFC dreimal gewonnen, nun ist der Rekord-Titelträger in Europa in der kommenden Saison nur Zuschauer, weil Meisterschaft und Pokal schon längst verspielt waren.

Über 50.000 Zuschauer im Olympiastadion Vor der stimmungsvollen Europarekord-Kulisse von 50.212 Zuschauern, unter denen auch UEFA-Präsident Michel Platini, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sowie die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß saßen, besiegten sich die Frankfurterinnen nach verheißungsvollem Beginn mehr oder weniger selbst. Dem ersten Treffer durch einen Foulelfmeter von Eugénie Le Sommer (15.) ging eine miserable Abwehrleistung von Nationalspielerin Melanie Behringer voraus, den zweiten legte Torhüterin Desirée Schumann der französischen Nationalspielerin Camille Abily (28.) praktisch auf den Fuß.

Lyon: Bouhaddi - Viguier - Franco, Renard, Bompastor - Abily, Cruz Trana, Necib (49. Dickenmann) - Henry, Schelin (88. Otaki), Le Sommer (65. Rosana). Frankfurt: Schumann - Weber (61. Percival), Bartusiak, Lewandowski, Thunebro - Smisek (84. Landström), Kumagai, Behringer - Garefrekes, Huth (64.Crnogorcevic) - Marozsan. Schiedsrichterin: Jenny Palmqvist (Schweden) Tore: 1:0 Le Sommer (15., Foulelfmeter), 2:0 Abily (28.) Zuschauer: 50.212 Gelbe Karte: Henry -

Ein kleiner Funken Hoffnunung erlosch kurz vor der Pause, als ausgerechnet Behringer wenigstens hätte verkürzen können. Kerstin Garefrekes, mit Abstrichen noch die beste Frankfurterin, legte den Ball geschickt nach innen auf die mitgelaufene Behringer, deren unplatzierten Schuss aus kurzer Distanz konnte Lyons Torhüterin Bouhaddi aber parieren. In der zweiten Halbzeit bäumten sich die Hessinnen nochmal auf, Trainer Sven Kahlert brachte Ana Maria Crnogorevic als zweite Spitze neben Dzsenifer Marozsan - doch eine richtig gute Chance, wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen, ergab sich nicht.

Zuversicht trotz zwei verlorenen Finals "Wir haben den einen Fehler von Lyon nicht ausgenutzt", meinte Trainer Sven Kahlert. "Wir haben akribisch auf diesen Tag hingearbeitet und wollten wenigstens diesen, den größten Titel nach Frankfurt holen. Aber wenn man in so Spielen wie heute keine Tore schießt, kann man auch kein Finale gewinnen", sagte Nationalspielerin Sandra Smisek. "Wir müssen nach vorne schauen. Wir sind langfristig gut aufgestellt. Der FFC Frankfurt wird es verkraften, zwei Finales verloren zu haben", sagte Manager Siegfried Dietrich, der sich zumindest über ein Trostpflaster von 200.000 Euro freuen durfte. Lyon erhielt 250.000 Euro.

Ohne die verletzte Lira Bajramai, nach wie vor auch ohne Stammtorhüterin Nadine Angerer sowie Kim Kulig hatte der siebenmalige deutsche Meister erst noch Hoffnungen geweckt. Bei strahlendem Sonnenschein suchten die Hessinen ihr Heil von Beginn an in der Offensive - und dies ohne eine gelernte Angreiferin und gegen die wohl beste europäische Mannschaft, die im laufenden Wettbewerb erst ein Gegentor erhalten hatte. Nach fünf Minuten trat Behringer gleich vier Eckbälle nacheinander, einer flog direkt auf das Tor und bereitete Torhüterin Sarah Bouhaddi einige Schwierigkeiten.

Zwei böse Patzer machen alle Hoffnungen zu Nichte Große Chancen erspielte sich die Frankfurterinnen, die am vergangenen Samstag das Pokalfinale gegen die Fußball-Frauen von Bayern München verloren hatten (0:2) und in der Meisterschaft ohne Chance auf die beiden vorderen Plätze sind, allerdings nicht. Stattdessen gerieten sie durch eine Fehlerkette von Behringer in Rückstand. Erst schlug die Nationalspielerin den Ball nicht weg, dann verlor sie ihn an Shirley Cruz Trana - und riss die Frau aus Costa Rica dann auch noch im Stile einer Freistilringerin im Strafraum zu Boden. Le Sommer verwandelte den fälligen Strafstoß problemlos.

Keine Viertelstunde später wurde das Loch, dass sich der dreimalige Sieger des UEFA-Cups bereits gegraben hatte, dann noch viel größer. Beim Kopfball der schwedischen Nationalspielerin Lotta Schelin an den Pfosten hatte Frankfurt zunächst noch Glück (25.) - kurze Zeit später aber stand es dann 0:2. Schumann lief bei einem langen Pass weit aus ihrem Tor heraus, köpfte den Ball hinter der Strafraumlinie weg - allerdings genau auf den Fuß von Abily, die technisch elegant mit der Innenseite volley aus 25 Metern ins verlassene Tor traf.

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