Und gegen eine Aufwertung der Statistik aus Sicht der SG Essen-Schönebeck hat der Fußballlehrer freilich auch nichts einzuwenden. Die Chance dazu bietet sich am kommenden Samstag. Um 14 Uhr empfangen die Essenerinnen den Nachbarn aus Duisburg zum Derby im Stadion „Am Hallo“ (live auf DFB.TV, Zusammenschnitt in der Sendung „Fußball im Westen“ um 16.50 Uhr im WDR).
Es ist aber nicht nur das prestigeträchtige Spiel zwischen den beiden Ruhrgebietsmannschaften, vielmehr ist die Partie zwischen dem Spitzenreiter FCR Duisburg und dem Tabellenvierten SG Schönebeck auch die Top-Paarung des 6. Spieltags – und die der bisherigen Überraschungsteams. Denn tatsächlich war nicht zu erwarten, dass die „Löwinnen“ nach den zahlreichen Abgängen im Sommer – darunter die von Inka Grings, Femke Maes, Annemieke Kiesel sowie Sonja Fuss – und den Unruhen im Verein derart stark sein würden.
„Die Duisburgerinnen sind sehr gut drauf, sie haben ein souveränes Spiel gegen Wolfsburg abgeliefert. Marco Ketelaer leistet dort einen guten Job“, sagt Högner. Das Kompliment gibt Ketelaer gerne zurück: „Dieses Derby wird alles andere als ein Spaziergang. Das sage ich nicht als Pflichtformulierung, sondern aus Respekt vor den bisherigen Leistungen der Essenerinnen. Außerdem weiß jeder FCR-Fan, wie schwer wir uns immer in Essen tun – auch wenn wir dort noch nie verloren haben.“
Für die SGS ist es in dieser Hinrunde das letzte Spiel gegen die „großen Drei und bisher haben wir uns gut aus der Affäre gezogen“. Den Potsdamerinnen schenkten die Essenerinnen am Sonntag beim 2:3 immerhin die ersten Gegentore der Saison ein, nur einen Punkt gegen die Spitzenmannschaften konnte das Team von Kapitänin Melanie Hoffmann noch nicht einfahren. Högner ist sich aber sicher: „In diesem Spiel ist etwas für uns zu holen.“ Die Gegenansage von Ketelaer: „Wenn wir da bleiben wollen, wo wir derzeit stehen, brauchen wir auch die drei Punkte aus Essen – und deshalb wollen wir die auch nur zu gerne mitnehmen.“
Högner wird erneut seine Innenverteidigung umstellen müssen. Die US-Amerikanerin Katarina Tarr fällt wegen eines Bänderrisses noch drei bis vier Wochen aus und die Ex-Duisburgerin Elena Hauer, die auch in Potsdam frühzeitig ausgewechselt werden musste, klagt weiterhin über Rückenprobleme.
Auf Seiten des FCR dürfte sich derweil die Frage stellen, ob Ketaeler seiner Startelf gegen Wolfsburg vertraut, oder ob zumindest Linda Bresonik, die nach ihrer Zerrung am Sonntag nur eingewechselt wurde, gegen ihren Ex-Verein wieder von Beginn an aufläuft.
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