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Vor dem Saisonstart
Die Bundesliga ist begehrt wie nie zuvor

Frauen: Die Bundesliga ist begehrt wie nie zuvor
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Am Sonntag startet die Frauen-Bundesliga in die neue Saison. Sie verspricht stärker zu werden, als im letzten Jahr. Das liegt auch an den internationalen Zugängen.

Der 1. FFC Frankfurt empfängt am ersten Spieltag die SG Essen-Schönebeck, der Deutsche Meister sowie Champions-League-Finalist Turbine Potsdam den Hamburger SV und der FCR 2001 Duisburg beginnt die neue Saison am Sonntag gegen den Aufsteiger 1. FC Lokomotive Leipzig. Es hätte alles so gut gepasst. Die drei Spitzenklubs der vergangenen Saison starten mit einem Heimspiel.

Welche Hoffnung sich dahinter verbirgt, liegt auf der Hand: Nach dem Hype um den Frauenfußball rund um die Weltmeisterschaft soll der Funke auch auf den Bundesligaalltag überspringen. Und Frankfurt, Potsdam sowie Duisburg sind die Vereine mit den meisten Nationalspielerinnen in ihren Reihen. Förderlich wäre dabei freilich der dritte WM-Titel gewesen. Was bleibt, sind die Bedenken – die es bereits vor dem WM-Aus im Viertelfinale gab –, ob die Bundesliga überhaupt von dem gesteigerten Interesse am Frauenfußball profitiert.

1. FFC Frankfurt mit Spitzenetat

Aus sportlicher Sicht deutet sich zumindest eine interessante Saison an. Der 1. FFC Frankfurt hat sich in der Spitze zurückgemeldet, geht nicht nur als DFB-Pokalsieger in die Spielzeit 2011/2012, sondern kehrt als Zweiter der Abschlusstabelle nach zweijähriger Abstinenz auch auf die internationale Bühne zurück.

Hat nun alle Spitzenklubs durch: Fatmire Bajramaj verstärkt den 1. FFC Frankfurt (Foto: Tillmann).

Frankfurts Manager Siegfried Dietrich hat sich freilich wieder nicht lumpen lassen und bei den Transfers tief in die Tasche gegriffen – der Etat liegt bei der für die Frauen-Bundesliga astronomischen Summe von 1,7 Millionen Euro.

Für mächtig Wirbel sorgte dabei die Verpflichtung von Fatmire Bajramaj, während der Wechsel von Kim Kulig in die Bankenmetropole ohnehin nur eine Frage der Zeit war. Die Hinrunde allerdings wird die Ex-Hamburgerin wegen eines im WM-Viertelfinale erlittenen Kreuzbandrisses verpassen. Ebenso vom HSV kam die Schweizerin Ana-Maria Crnogorcevic. Die Verteidigung wurde derweil mit der japanischen Nationalspielerin Saki Kumagai verstärkt, die US-Amerikanerin Ali Krieger bleibt dem Klub ebenso erhalten.

"Stärker als die Nationalmannschaft"

Trainer Sven Kahlert muss zwar künftig ohne die bisherige Kapitänin Birgit Prinz auskommen, dafür kann er aber auf 13 Nationalspielerinnen aus sechs Ländern zurückgreifen. Zudem engagiert der 1. FFC mittlerweile vier hauptberufliche Trainer. Da kann auch schonmal vom Gewinn des Triples geträumt werden. „Frankfurt schätze ich fast schon stärker als die Nationalmannschaft ein“, sagt SGS-Coach Markus Högner.

Mächtig aufgerüstet hat auch der VfL Wolfsburg. Neben der Torschützenkönigin Conny Pohlers (1. FFC Frankfurt) werden künftig auch die ehemaligen Potsdamerinnen Nadine Keßler und Josephine Henning sowie Lena Goeßling, Nationalspielerin vom SC 07 Bad Neuenahr, für den Verein aus der Autostadt auflaufen.

Conny Pohlers (re.) geht für die "Wölfe" auf Torejagd (Foto: mmb).

Mit diesem Kader ist ein Platz in der Spitzengruppe fast schon Pflicht. Trainer Ralf Kellermann kündigte zumindest an: „Wir wollen raus aus dem Mittelmaß.“ Turbine Potsdam hatte zwar einige Abgänge zu verkraften, aber Bernd Schröder wird dennoch wieder eine schlagkräftige Truppe in den Meisterschaftskampf schicken. Unter den neuen Gesichtern befinden sich die Schwedin Antonia Göransson, Patricia Hanebeck, die Niederländerin Chantal de Ridder sowie Genoveva Anonma.

Beim FF USV Jena ist die Trainerin der Star

Ein Blick auf die weiteren Transfers der zwölf Mannschaften bekräftigt derweil, welch guten Ruf die Bundesliga im Ausland besitzt. Es gibt kaum einen Verein, der sich nicht auf dem internationalen Markt verstärkt hat. Beim FCR 2001 Duisburg wurden zum Trainingsauftakt eine Italienerin, Portugiesin sowie Niederländerin begrüßt und der Aufsteiger SC Freiburg hat Zuwachs aus den USA, der Schweiz und Algerien bekommen.

Neue Trainerin in Jena: Martina Voss-Tecklenburg (Foto: Griepenkerl).

Der FF USV Jena – den Thüringerinnen kann ob der neuen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg eine Überraschung zugetraut werden – hat sich nach den Abgängen von Starstürmerin Anonma zu Turbine Potsdam und Jana Burmeister nach Wolfsburg unter anderem mit der neuseeländischen Nationalspielerin Amber Hearn und der italienischen Torhüterin Katja Schroffenegger verstärkt, der SC 07 Bad Neuenahr hat sich ebenso die Dienste eines neuseeländischen Duos gesichert.

Während in der Bundesliga damit ein neuer Rekord hinsichtlich der Quote der internationalen Spielerinnen erreicht werden dürfte, scheint das Ausland für die deutschen Fußballerinnen derzeit nicht sehr attraktiv zu sein. Warum auch, schließlich dürfte die Liga weiterhin die stärkste in Europa sein. Das ändert aber nichts daran, dass auch in der neuen Saison höchstwahrscheinlich wieder ein Klassenunterschied zu spüren sein wird. Für die Aufsteiger Lok Leipzig und SC Freiburg wird es in jedem Fall nicht einfach, die Liga zu halten. Dass es aber gelingen kann, hat Bayer Leverkusen in der letzten Spielzeit eindrucksvoll mit dem achten Platz bewiesen.

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