Sie sicherten sich durch einen 2:1 (2:0)-Sieg in Wolfsburg über Mitfavorit USA den Gruppensieg. Das Drei-Kronen-Team feierte im dritten Spiel den dritten Sieg (ohne Gegentor) und trifft am Sonntag im Viertelfinale von Augsburg auf Australien. Die USA müssen in der Runde der letzten Acht Sonntag in Dresden zum Klassiker gegen Brasilien antreten.
Vor 23.468 Zuschauern in der Wolfsburger Arena profitierten die Schwedinnen von US-Pechvogel Amy Le Peilibet. Die Abwehrspielerin verschuldete vor der Pause beide Gegentore. Vor dem 0:1 zog sie gegen Lotta Schelin im Strafraum die Notbremse und erhielt Gelb (14.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Lisa Dahlkvist sicher. Beim 0:2 (35.) fälschte sie einen Freistoß von Nilla Fischer unhaltbar für US-Keeperin Hope Solo ins eigene Netz ab. Abby Wambach (67.) sorgte mit ihrem ersten Turniertor für den 1:2-Anschlusstreffer.
Sollte Schweden sein Viertelfinale gegen Australien am Sonntag gewinnen, würde die Mannschaft von Thomas Dennerby im Halbfinale auf das deutsche Team treffen, falls die DFB-Elf ihr Viertelfinale gegen Japan am Samstag gewinnt. Bundestrainerin Silvia Neid und die deutschen Spielerinnen, die vor dem Match mit der Bundeskanzlerin zu Abend gegessen hatten, erhielten bei ihrem Besuch einen Eindruck vom Tempo-Fußball der Skandinavierinnen, die im vierten Anlauf endlich ihren ersten Sieg gegen die US-Girls bei einer WM feierten.
Beide Mannschaften gingen von Beginn ein enorm hohes Tempo und trugen zu einem der besseren Spiele bei der WM bei. Vor allem die USA knüpften zunächst an die guten Leistungen aus den beiden siegreichen Partien gegen Nordkorea (2:0) und Kolumbien (3:0) an und machten viel Druck. Zunächst scheiterte Lauren Cheney mit einem Schuss aus kurzer Distanz, dann vergab Top-Torjägerin Wambach per Drehschuss.
Schweden ließ sich jedoch nicht beeindrucken und suchte seinerseits die Offensive. Stürmer-Star Lotta Schelin war nach einem langen Abschlag frei durch, doch US-Keeperin Hope Solo konnte gerade noch abwehren. Die Abwehr der Frauenfußball-Großmacht USA zeigte ungewohnte Schwächen und bescherte den laufstarken Schwedinnen immer wieder gute Chance. US-Trainerin Pia Sundhage, gebürtige Schwedin und immer noch Rekordtorschützin ihres Landes, beobachtete den Spielverlauf mit saurer Miene vom Seitenrand.
Im zweiten Durchgang begannen die US-Girls erneut druckvoll und drängten auf den Anschluss, doch der letzte Pass war oft ungenau, viele Abspielfehler störten den Rhythmus. Mit Standardsituationen sorgte der Weltranglistenerste jedoch weiter für Gefahr. Bei einem 20-m-Hammer von Carli Lloyd (62.) hatte Hedvig Lindahl große Mühe. Nach dem 1:2 durch Wambach mussten die Schweden, die stets auf Konter lauerten, bis zum Schluss zittern.