Im letzten Test des Jahres trifft die Auswahl des deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 25. November in Leverkusen auf Nigeria, ehe es im nächsten Jahr in die heiße Phase der WM-Vorbereitung geht.
Inka Grings (36.) und Lokalmatadorin Martina Müller (71.) erzielten die Tore für den zweimaligen Weltmeister, der fast nach Belieben dominierte. Samantha Kerr hatte den WM-Viertelfinalisten von 2007 überraschend in Führung gebracht (28.). "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben gesagt, dass die drei letzten Spiele in diesem Jahr WM-Qualifikationsspiele für uns sind und wir haben gewonnen", sagte Bundestrainerin Silvia Neid.
"Aber wir haben uns das Leben schwer gemacht. Die Chancenauswertung war nicht gut. Es war allerdings auch ein Spiel auf Augenhöhe."
Teammanagerin Doris Fitschen haderte derweil mit der Zuschauerresonanz. "Die Preise sind bei allen Spielen gleich. In Dresden verdienen die Leute auch nicht mehr, dennoch hatten wir da ein volles Haus", sagte sie im ZDF.
Schock nach 20 Minuten
Simone Laudehr (3.), Kim Kulig (12.), Kerstin Garefrekes (16.) und Birgit Prinz (26.) hatten gleich zu Beginn beste Einschussmöglichkeiten. Stürmerin Inka Grings traf mit einem Kopfball nur die Latte (18.). Die Australierinnen hatten vor allem den starken Außenspielerinnen Garefrekes und Fatmire Bajramaj fast nichts entgegenzusetzen und hielten nur mit Mühe das schmeichelhafte Unentschieden.
Den ersten Schock erlebten die Gastgeberinnen nach knapp 20 Minuten, als Garefrekes, bis dahin beste Spielerin auf dem Platz, mit Verdacht auf Innenbanddehnung ausgewechselt werden musste. Nur wenige Minuten später erfolgte dann der sportliche Rückschlag, als Samantha Kerr mit einem Heber über Torhüterin Ursula Holl völlig überraschend die Führung für die "Matildas" (28.) erzielte.
Der Rückstand irritierte die DFB-Elf aber nur kurz: Bajramaj leitete mit einem Pass auf Grings das 1:1 ein (36.). Auch danach ging es nur in Richtung australisches Tor. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff scheiterte erneut Grings alleinstehend an der australischen Keeperin.
Lokalmatadorin Martina Müller sorgt für die Entscheidung
Nach der Pause verflachte die Begegnung zwar etwas, dennoch waren die deutschen Frauen weiter überlegen. Hochkarätige Torchancen blieben jedoch zu Beginn der zweiten 45 Minuten Mangelware. Die eingewechselte Lokalmatadorin Martina Müller vergab aus kurzer Distanz die Führung (60.).
Knapp 20 Minuten vor Schluss nahm Neid die überzeugenden Grings und Prinz aus dem Spiel und probierte im Hinblick auf die WM weitere Alternativen. Kurz darauf machte es Müller besser und erzielte nach einer sehenswerten Kombination das hochverdiente 2:1 (71.). "Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben gewonnen und das zählt. Wir hatten viele neue Spielerinnen in unseren Reihen. Man merkt, dass da was zusammen wächst. Bei der Weltmeisterschaft wird das besser aussehen", betonte Torschützin Müller.
Neid fiebert nun der Auslosung entgegen. "Dann wissen wir endlich, auf wen wir uns einstellen können", sagt die Bundestrainerin.