Während das Team von Trainerin Tanja Schulte abgeschlagenes Schlusslicht ist und immer noch keinen Punkterfolg verbuchen konnte, sind die Leverkuserinnen in der Frauen-Bundesliga angekommen. Der achte Tabellenplatz kann sich sehen lassen. Kann der auch am Saisonende behauptet werden. „Dann hätten wir unser Ziel erreicht“, sagt Marith Prießen.
Die Innenverteidigerin wechselte im Sommer vom DFB-Pokalsieger FCR 2001 Duisburg zur „Werkself“. In dem jungen Team von Trainerin Doreen Meier gehört die 19-Jährige zu den Führungsspielerinnen. „Ich bin schon eine der erfahrenen U-Nationalspielerinnen“, bemerkt Prießen. Mit der U20-Auswahl gewann sie in diesem Jahr die Weltmeisterschaft, wobei die Ex-Duisburgerin im Turnierverlauf sogar keine einzige Spielminute verpasste – genauso übrigens wie zum aktuellen Saisonzeitpunkt.
Aber auch in ihrem neuen Umfeld hat sich Prießen bestens eingelebt. Beim Bayer-Konzern hat sie ihre Ausbildung zur Bürokauffrau gestartet. „Zwischen der Arbeit und dem Verein besteht ein reger Kontaktaustausch, so dass ich auch mal ein paar Stunden eher frei machen kann“, verrät die Abwehrspielerin.
Das vorrangige Saisonziel ist freilich der Klassenerhalt. Daran hatte nach dem schlechten Start schon so manch einer seine Zweifel. Gegen den FCR Duisburg gab es gleich am 1. Spieltag eine 0:9-Klatsche. Und auch gegen den USV Jena und dem 1. FC Saarbücken folgten Niederlagen. Dann aber gelang die Überraschung gegen den bis dato ungeschlagenen VfL Wolfsburg. „In dem Spiel haben wir unser erstes eigenes Torerlebnis gefeiert“, erinnert sich Prießen, die gegen die Wolfsburgerinnen ebenso ihre ersten Bundesliga-Treffer im Bayer-Trikot erzielte. Viel wichtiger noch: „Wir haben uns anschließend gefangen.“
Und das wollen die Leverkusenerinnen nun auch am Sonntag beim Deutschen Meister und Tabellenführer Turbine Potsdam beweisen. „Ich setzte mir einen Punkt als Ziel“, sagt Prießen selbstbewusst. „Wolfsburg hat Potsdam geschlagen und gegen den VfL wiederum haben wir gewonnen.“ Allerdings weiß die U20-Weltmeisterin auch: „Wenn Potsdam einen guten Tag hat, haben wir da nichts zu melden.“ Der 1:1-Tipp steht aber dennoch.
So tippt Marith Prießen den 10. Spieltag: