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Im Interview: Rüdiger Kürschners (Ex-Trainer STV Horst-Emscher)
"Die ganze Entwicklung war negativ"

Im Interview: Rüdiger Kürschners (Ex-Trainer STV Horst-Emscher)
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Nach der 0:10-Pleite beim Ligakonkurrenten Eintracht Gelsenkirchen hatte auch Rüdiger Kürschners genug: Der Trainer des STV Horst-Emscher-Husaren trat zurück. Revierkick.de sprach mit dem ehemaligen Übungsleiter über die Gründe für seinen Rücktritt, Gerüchte um einen möglichen Nachfolger und seine persönliche Zukunft als Trainer.

revierkick.de: „Wie schwer ist ihn die Entscheidung gefallen zurück zu treten?" Kürschners: „Sehr schwer. Wir wollten eine stabile Saison spielen und den absoluten Fall vermeiden. Man hat aber schon zu Anfang der Saison gesehen, dass die Qualität der Spieler nicht vorhanden war. Ich bin trotzdem in die Saison gegangen, obwohl ich auch Angebote von anderen Vereinen hatte, und habe versucht das Beste aus der Mannschaft heraus zu holen." revierkick.de: „Sie waren also vor der Saison nach dem Landesliga-Abstieg noch optimistisch, den freien Fall ihrer Mannschaft verhindern zu können. Warum hat das bisher nicht so geklappt?" Kürschners: „Es war schwerer als gedacht, eine komplett neue Mannschaft aufzubauen. Bis auf zwei Spieler wurde das komplette Team ausgetauscht. Für meinen Rücktritt ist nicht nur das 10:0 gegen Eintracht Gelsenkirchen schuld. Die ganze Entwicklung war negativ, die sportliche Perspektive war nicht mehr vorhanden. Ich habe diese Mannschaft jahrelang in der Verbandsliga trainiert, aber durch die finanziellen Probleme und die Abstiege in den letzten Jahren sind wir am Tiefpunkt angekommen. Im Spiel gegen Eintracht hatten wir lediglich elf Feldspieler zur Verfügung, von denen noch nicht mal alle gesund waren. Ich habe am Freitag noch einen alten Freund angerufen und ihn gebeten, Sonntag bei uns mitzuspielen. Und nachdem sich Mike Neumann im Spiel verletzt hatte, musste der Ersatztorwart sogar im Feld spielen. Nach solchen Erlebnissen musste ich mir Gedanken machen. Mir hat das vollkommen gereicht, das ganze Drumherum. Und da habe ich jetzt zum Schluss gesagt, es ist Feierabend, ich will nicht mehr. Und ich werde davon auch nicht mehr abgehen. Also, das ist definitiv, ich werde definitiv nicht weitermachen. Mein Hintergedanke ist, dass ich einem neuen Trainer die Möglichkeit geben möchte, der Mannschaft zu helfen. Ein neuer Mann kann sie vielleicht neu motivieren. In den folgenden drei Spielen gegen Hordel II, TSK Herne und VfB Kirchellen hat man die Möglichkeit Punkte zu holen. Da kann man den Anschluss ans Mittelfeld schaffen." revierkick.de: „Sie haben den ehemaligen Horst-Spieler Stefan Thiele, Ex-Profi von Borussia Dortmund, als Nachfolger ins Gespräch gebracht. Was ist an diesen Gerüchten dran?" Kürschner: „Es ist richtig, dass Stefan Thiele in den vergangenen Wochen in meiner Abwesenheit, weil ich mich momentan in der Kur befinde, das Training geleitet hat. Aber er hat auch gesehen, dass das kein einfaches Amt ist. Er hat sich sehr viel Mühe gegeben, mit der Mannschaft zu arbeiten, aber wir waren nie beim Training komplett. Ich kenne seine Einstellung und weiß, dass er lieber einen höherklassigen Verein trainieren möchte. Ich habe allerdings mit ihm telefoniert und er hat mir versichert, dass er die Mannschaft am Sonntag gegen Hordel betreuen wird." revierkick.de: „Wie sieht denn ihre persönliche Zukunft aus? Werden Sie bei einem anderen Verein anheuern?" Kürschners: „Man sollte im Leben nie, nie sagen. Ich bin nicht so emotionsgeladen, dass ich jetzt sage, ich werde nicht mehr als Trainer arbeiten. Ich lasse die ganze Geschichte jetzt auf mich zukommen. Ich habe lange als Trainer gearbeitet. Aber ich möchte erst einmal Abstand nehmen. Am Wochenende komme ich aus der Reha. Ich werde mich am Freitag noch von der Mannschaft verabschieden und werde ihr viel Glück wünschen. Ich werde danach das Wochenende genießen, aber ich werde mir mit Sicherheit nicht das Spiel angucken."

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