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Trotz Aufstieg
FSM Gladbeck bangt um die Existenz

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Canikli, Canikli
Canikli, Canikli Foto: Thomas Gödde
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Der FSM Gladbeck bleibt nach einem Urteil vom Verbandssportgericht aus dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen ausgeschlossen und bangt nun ums Fortbestehen.

Vor acht Tagen feierte Trainer Engin Canikli mit seiner Mannschaft nach einem fulminanten 4:2 Sieg in Ückendorf den Aufstieg in die Bezirksliga. Aus ausgelassenen Feierlichkeiten werden jetzt allerdings besorgte Mienen. Der Verein aus Gladbeck wurde aufgrund unzureichender Unterlagen für den Nachweis der Gemeinnützigkeit aus dem regionalen Verband ausgeschlossen.

Trainer Canikli schildert die Situation im Verein aus seiner Sicht so: "Wir sind ein relativ junger Verein und uns fallen jetzt die Sünden aus frühen Tagen auf die Füße. Das Finanzamt hat sich bei uns gemeldet, dass dort finanzielle Unstimmigkeiten vorliegen und nun befinden wir uns in einer sehr ernsten Situation. Die Existenz des Vereins ist akut bedroht."

Der Verband erklärt sein Urteil mit dem fehlenden Nachweis der Gemeinnützigkeit. Zu dem selben Schluss kam im vergangenen November bereits der Stadtsportverband Gladbeck, der den FSM aus den selben Gründen aus dem Verband der Stadt ausschloss. Nun steht das Urteil des Sportgerichtes zu Buche. Bis zum 24.06. hat FSM Gladbeck noch die Möglichkeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Canikli erklärt, dass der Verein genau das auch anstrebt: "Wir ziehen jetzt alle am selben Strang. Wir werden in Berufung gehen und hoffen, dass wir die besagten Unterlagen noch irgendwie auftreiben können. Selbst die Spieler versuchen alles, schalten Anwälte ein und kämpfen um den Verein."

Für die Spieler sei die Situation am schlimmsten, erklärt der Trainer. Dieses Wochenende sollte eigentlich die Meisterfeier steigen, die nun allerdings eher zu einer Abschiedsparty verkommen wird. Doch bei den Verantwortlichen und Spielern besteht leise Hoffnung: "Die Parallele ist vielleicht ein wenig weit hergeholt, doch auch in der Saison hat kaum jemand an uns geglaubt und wir sind einige Male aus unmöglichen Situationen noch herausgekommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt und so einen Zusammenhalt wie in den letzten Tagen gab es bei uns noch nie."

Kritik über der Coach allerdings an den Vereinen und am Verband. Dem Verband wirft er fehlende Kulanz vor: "Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber wenn man sieht, dass uns niemand von außen hilft, die Stadt uns seit zwei Jahren nicht unter die Arme greift und man uns durch die Blume erzählt, dass ein Bauprojekt auf unserem Gelände geplant werden soll, da bekommt man den Eindruck, als würden einige Leute wollen, dass wir untergehen. Der Antrag zu unserem Ausschluss wurde einstimmig verabschiedet. Auch die vielen Traditionsvereine in Gladbeck sehen in uns nur den Problemverein, in den Medien werden wir so dargestellt als wären wie Steuerverbrecher. All das macht es für uns nicht gerade leichter."

Nach dem sportlichen Aufstieg droht nun der komplette Kollaps. Trainer Canikli, der mitten in der Planung für die neue Spielzeit steckte, muss nun komplett umdisponieren. Acht bis zehn neue Spieler hatten bereits für die anstehende Spielzeit zugesagt, das Ziel Klassenerhalt sah der Trainer als durchaus machbar an. Nun steht man vor dem Ruin.

"Ich finde es vor allem Schade, dass Vereine wie Westfalia Herne oder VfB Hüls in einer ähnlichen Situation viel mehr Unterstützung erfahren haben. Westfalia durfte nach einem Insolvenzantrag sogar in der Oberliga bleiben. Am meisten Leid tut mir das alles für die Spieler und die Fans. Wir haben eine Wahnsinnssaison hinter uns, die Fans und Spieler haben den Verein und meiner Meinung nach auch die Stadt sehr gut repräsentiert, dass es jetzt vermutlich so zu Ende gehen wird, tut einfach nur weh", führt der FSM-Trainer aus.

Bis zum kommenden Freitag möchte der Vorstand gemeinsam mit allen Verantwortlichen noch alles in seiner Macht stehende tun, um den Verein vor dem nahenden Ende zu retten.

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