Es waren Szenen, die niemand braucht. Das Bezirksliga-Duell zwischen Union Velbert und dem SC Frintrop wurde am Sonntag nach 80 Minuten beim Stand von 0:1 abgebrochen, nachdem eine Rudelbildung entbrannt war, an der sich laut Augenzeugen auch Zuschauer beteiligten. Der Auslöser: Ein Platzverweis nach einem harten Foulspiel eines Velberter Spielers.
Frintrop-Trainer Kevin Voss hatte gegenüber RS im Nachgang weitere Vorwürfe erhoben. Er berichtete von einem Faustschlag gegen einen seiner Spieler und wies jede Schuld von seinem Team.
Diesen Behauptungen widersprach Union-Trainer Mesut Güngör nun vehement. "Es gab keinen Faustschlag von unserer Seite", betonte er und schilderte die Lage aus seiner Sicht: "Die Frintroper Spieler sind im Wesentlichen wutentbrannt auf meine Spieler losgegangen und wollten sie schlagen."
Güngör zeigte sich "maßlos enttäuscht von den unsportlichen Aussagen" des Frintroper Trainers. "Zumal ich mich zuerst neutral geäußert hatte, ohne mit Dreck zu werfen und jemanden zu beschuldigen." Der Trainer habe gemeinsam mit der Velberter Bank versucht, als Schlichter dazwischen zu gehen. "Das hätte ich auch von dem anderen Trainer erwartet", betonte Güngor, "doch stattdessen stand er selbst als Spieler auf dem Platz und hat mitprovoziert."
In einer Hinsicht waren sich die Coaches jedoch einig: "Es war ein absolut katastrophaler Tag, da gebe ich meinem Gegenüber Recht. Sowas gehört nicht auf den Platz. Wir werden alles dafür tun, dass so etwas nie wieder auf unserem Sportplatz passiert", sagte Güngör.
Zudem kündigte er an, den Spieler, der mit dem für Güngör zurecht mit Rot geahndeten Foul überhaupt erst die Eskalation verursacht hatte, "intern mit einer Strafe" zu belegen. Wie die Partie gewertet wird und welche Konsequenzen außerdem verbandsseitig folgen könnten, ist noch unklar.