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Bezirksliga 6 NR: OSC Rheinhausen- VfL Rheinhausen 7:1 (3:1) (Ortstermin)
„Wie verprügelte Hunde“

Bezirksliga 6 NR: OSC Rheinhausen- VfL Rheinhausen 7:1 (3:1) (Ortstermin)
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Bezirksliga-Absteiger OSC Rheinhausen ist am frühen Sonntag-Nachmittag eine faustdicke Überraschung gelungen. Am 29. Spieltag der Staffel 6 siegte das bereits als A-Ligist feststehende Ensemble im Lokalderby gegen den VfL Rheinhausen mit 7:1. Die Gäste, für die der Klassenerhalt bei weitem noch nicht in trockenen Tüchern ist, hatten dem Stadtteilkonkurrenten über die gesamten 90 Minuten nichts entgegenzusetzen und trafen in Person von Tolga Bastug lediglich einmal ins gegnerische Gehäuse (44.).

Den Torreigen für die Hausherren eröffnete Sebastian Schulz. Der Treffer des Stürmers fiel bereits nach 50 Sekunden und ist damit das schnellste Tor der laufenden Spielzeit. Salvatore Bibbo (12.), Abdul Kadir Öztürk (39./ 52.), Andreas Kremer (66.), Fatih Özmen (80.) und Tim Habura (88.) trafen ebenfalls ins Schwarze.

„Das wird kein Selbstläufer heute“, hob VfL-Coach Paco Lopez kurz vor dem Kick-Off im Rheinhausener Volkspark warnend den Zeigefinger und legte nach: „Der OSC hat für seine Elf extra eine Siegprämie ausgelobt. Die sind heiß und wollen uns mit in den A-Liga-Abgrund reißen.“ Wolfgang Forner, Abteilungsleiter Fußball bei den Blau-Roten, verneinte zwar die Existenz einer extra für dieses Match ausgelobten Siegprämie, bestätigte ansonsten aber Lopez Vermutungen: „Stimmt, wir sind tatsächlich enorm motiviert. Wir wollen uns ordentlich verabschieden und dazu gehört, dass wir heute noch einmal richtig Vollgas geben.“

Nur selten mussten sich die blau gekleideten OSC`ler den Angriffen ihrer Gegners stellen

Und die Hausherren drückten das Gaspedal von Anfang an bis zum Anschlag durch. Noch nicht einmal 15 Minuten waren gespielt, da stand es bereits 2:0 für die Olympischen. Im Lager der VfL-Anhänger, die zahlreich unter den knapp 150 Zuschauern vertreten waren, machte sich bereits erster Frust breit. Doch besser wurden die Aussichten auch im weiteren Spielverlauf nicht. Die Platzherren agierten spritziger und wacher als der Gegner, bei dem sowohl im Spiel nach vorne als auch in der Rückwärtsbewegung überhaupt nichts funktionierte. Selbst einfachste Bälle landeten zuhauf bei den Gegenspielern oder im Nirgendwo. Gepaart mit einem äußerst schwachen Zweikampfverhalten eine tödliche Mischung.

Konnte als einziger Akteur im Trikot des VfL jubeln: Torschütze Tolga Bastug

Der OSC nutzte die Schwächen des VfL aus und erhöhte noch vor der Pause auf 3:0. Der Anschlusstreffer zum 1:3 kurz vor dem Pausenpfiff sollte nur ein Strohfeuer bleiben. „Wir spielen tollen Fußball“, freute sich OSC-Trainer Jürgen Panknin beim Gang in die Kabine und fügte etwas wehmütig an: „Hätten wir früher angefangen solche Spiele zu bieten, wären wir jetzt in einer besseren Lage.“ Zu seiner eigenen Zukunft nahm der 56 jährige Linienchef dann gleich auch noch Stellung: „Ich werde am Ende der Saison aufhören. Deshalb ist es umso schöner, dass mein letztes Heimspiel so hervorragend läuft.“

Und es sollte noch besser werden.

Vier Mal musste Gäste-Keeper Jörg Werner das lederne Spielgerät noch aus dem Kasten fischen. Statt des großen Aufbäumens, wie man es von einem potentiellen Abstiegs-Kandidaten hätte erwarten können, agierten die VfL`er weiterhin unentschlossen und schenkten dem OSC beinahe kampflos eine Torgelegenheit nach der anderen. Eigene Einschussgelegenheiten blieben dagegen Mangelware. Dementsprechend deutlich fielen die Reaktionen im Lager der Verlierer aus.

Wer Sieger und wer Verlierer ist, ist leicht zu erkennen. Hier lacht OSC-Aktuer Fatih Özmen (r.) in die Kamera. VfL-Spieler Thomas Machuletz (l.) ist das Lachen dagegen vergangen

„Das war gar nichts“, ärgerte sich VfL-Akteur Thomas Machuletz und suchte vergeblich nach Gründen für das soeben erlebte Debakel: „Keine Ahnung was da gerade los war. Wir hatten uns so viel vorgenommen und dann kommt so etwas dabei heraus.“ „Eine katastrophale Leistung meiner Mannschaft“, legte Übungsleiter Lopez den Finger in die Wunde und wurde noch deutlicher: „Hier waren heute ein paar Akteure auf dem Rasen, die nach einem Sprint aussahen als ob sie tot sind. Mir tut es leid für die vielen Leute die uns zu diesem Derby begleitet haben.“

Zu guter Letzt fand der Ex-FC-Mülheim Coach dann auch noch einen animalischen Vergleich: „Meine Jungs sehen aus wie geprügelte Hunde.“ Und das eigene Befinden? „Das ist natürlich dementsprechend schlecht“, gestand Lopez und wagte einen Ausblick auf den alles entscheidenden letzten Spieltag: „Da kommt Neukirchen zu uns. Die wollen dann aufsteigen, wir drin bleiben.“

Leichte Aufgaben sehen anders aus.

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