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Haarzopf reißt die Landesliga-Tür weit auf

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Da kommt der arg dezimierte Tabellenletzte zum Dritten des Tableaus, tritt von der ersten Sekunde (!) an mit zehn Spielern an und gewinnt am Ende 4:2...

Bezirksliga Niederrhein 3

Der Aufstiegskampf ist schon längst zu Gunsten des Mülheimer SV 07 entschieden. Da kann MSV-Coach Ralf Zils seinen Schützlingen auch mal eine 2:4-Niederlage beim ETB SW Essen verzeihen.


„Die Luft ist einfach raus. Die Lustlosigkeit ist aber auch verständlich. Wenn du seit Wochen durch bist, dann kannst du einfach nicht mehr voll motiviert sein und das noch bei 30 Grad auf der Asche. Jedoch muss ich auch anmerken, dass ich etwas sauer bin. Denn eine Spitzenmannschaft, die wir sein wollen, würde den Knicker laufen lassen und eine 2:1-Führung bis zehn Minuten vor Schluss über die Runden schaukeln. Darüber müssen wir sprechen“, bemängelt Zils.

„Die sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst“

Solche Probleme würde wohl auch gerne Harald Kaminsky haben. Der erfahrenste unter den Bezirksliga-Trainern musste mit seinem Schlusslicht SV Kray 04 eine böse 0:9-Schlappe gegen den SV Kupferdreh einstecken. Kaminsky: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Das sind Rotzige, die aus der A-Jugend-Bestengruppe kommen, da ist der Unterschied zum Seniorenfußball gewaltig. Wir können nicht mehr mit unseren 50-jährigen Altherren spielen. Da müssen die Jungen jetzt durch. Andere Verein würden vielleicht zurückziehen oder gar nicht antreten, beim SV Kray 04 gibt es aber so etwas nicht. Wir werden die Saison vernünftig zu Ende bringen.“ Seit einigen Wochen haben vier Spieler das Weite gesucht und sich bei Kaminsky nicht mehr gemeldet. Kaminsky: „Die haben die Truppe im Stich gelassen.Sie sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst.“

Posenau will nichts von Manipulation hören

Wer die Krayer neben Trabzon Heiligenhaus in die Kreisliga A begleitet, ist noch nicht entschieden. Denn mittlerweile ist aus einem Dreikampf ein Vierkampf zwischen der ESG 99/06, den SF Niederwenigern II, TuS Holsterhausen (1:3 bei Rot-Weiß Mülheim) und dem SC Velbert II geworden. Aktuell liegt die ESG trotz eines 5:1-Sieges über den Tabellendritten Union Velbert auf einem Abstiegsplatz. „Ich weiß, dass jetzt wieder Stimmen laut werden, dass wir das Spiel gekauft haben. Dagegen will ich mich vehement wehren und sofort dementieren. Meine Mannschaft hat einen richtig guten Tag erwischt und unser Torwart Thorsten Kaszub fast alles gehalten. Es war einfach ein astreines Spiel“, freut sich ESG-Coach Michael Posenau. Doch der 99/06-Trainer ärgert sich in seiner Saisonbilanz über die Punkte, die sein Team liegen ließ. Posenau: "Wir haben je zweimal gegen Holsterhausen und Niederwenigern verloren. Zudem haben wir ein Spiel gegen Trabzon verloren. Das sind 15 Punkte. Wenn wir nur sechs, sieben davon eingefahren hätten, wären wir durch. So müssen wir uns am Ende an die eigene Nase packen, wenn es nicht klappen sollte."


Denn die Konkurrenz der ESG punktet fleißig weiter. Niederwenigern besiegte die U23 der SSVg. Velbert mit 2:1 und der SC Velbert II, bei dem Stefan Kronen vor fünf Wochen zurückgetreten war, schoss den Heisinger SV mit 6:1 zurück in Richtung Essener Baldeneysee. „Wir stocken die Mannschaft seit einigen Wochen mit unseren Landesliga-Spielern auf und die Ergebnisse bestätigen die Maßnahme. Wir haben mithilfe dieser Jungs elf Punkte geholt. Ich bin sicher, dass Oliver Ebbinghaus mit seiner Mannschaft noch die nötigen drei Zähler einfahren wird“, sagt Jens Klein, Sportlicher Leiter des SC Velbert.

Bezirksliga Niederrhein 6

"Eine bodenlose Frechheit"

„Das ist eine Katastrophe. Das lasse ich mir nicht bieten. Gegenüber unseren tollen, zahlreichen Zuschauern war diese Leistung eine bodenlose Frechheit“, wetterte Thorsten Möllmann. Was war passiert? Möllmanns Mannschaft vom SC 1920 Oberhausen hatte sich am Sonntag gegen das abgeschlagene Schlusslicht TuS Helene bis auf die Knochen blamiert. „Die haben uns völlig verdient auf unserer Anlage mit zehn Mann 4:2 besiegt. Die haben von Beginn an mit zehn Leuten gespielt“, betont Möllmann. Bei Helene avancierte der Sokol Kolmaka mit drei Treffern zum Matchwinner. Möllmann kündigt nach der desolaten Vorstellung Konsequenzen an. „Ich freue mich, dass wir Dienstag Training haben. Da können sich einige Jungs warm anziehen.“


Im Abstiegskampf musste der VfR 08 eine bittere Pille schlucken. Denn die Oberhausener konnten die Patzer der direkten Konkurrenz um SG Altenessen (1:2 gegen Blau-Weiß Lirich) und SG Schönebeck (1:3 bei Sterkrade 06/07) nicht nutzen. Der VfR kassierte mit der letzten Aktion den 1:1-Ausgleichstreffer beim SC Frintrop und liegt weiter auf dem dritten Abstiegsplatz. „Das ist bitter, richtig bitter. Wir können das immer noch nicht fassen. Wir spielen auf ein Tor und werden dann in der letzten Sekunde für unsere Fahrlässigkeiten bestraft“, ist 08-Coach Jürgen Hasebrink niedergeschlagen. „Uns bleibt nichts anderes mehr übri,g als die letzten beiden Spiele zu gewinnen und auf einen weiteren Ausrutscher der Konkurrenz zu hoffen“, fügt Hasebrink an.

Haarzopf reißt die Landesliga-Tür weit auf

Das Spiel der Spiele fand am Sonntag am Haarzopfer Föhrenweg statt. Vor rund 200 Zuschauern empfing Tabellenführer SuS Haarzopf Verfolger Sterkrade-Nord. Vor dem Spiel hatten die Essener zwei Punkte Vorsprung vor den Oberhausenern. Nach den 90 Minuten waren es fünf Zähler – bei zwei verbleibenden Begegnungen. „Unser 2:1-Sieg war schon leistungsgerecht. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Nach dem Spiel haben wir den Erfolg ordentlich begossen, aber nur die drei Punkte. Die Aufstiegsfeier wird dann hoffentlich im nächsten Spiel nachgeholt“, glaubt SuS-Trainer David Zundler nun fest an die Landesliga. Dabei war Sterkrade in Haarzopf durch Adin Alagic (14.) frühzeitig in Führung gegangen. Doch Mike Ratkwoski (30.) dezimierte mit einer Ampelkarte seine Kollegen. „Das war ausschlaggebend. Bei 30 Grad auf dem Platz war es verdammt schwer, eine Stunde in Unterzahl zu agieren. Auch wenn die Enttäuschung riesig ist, können wir stolz sein. Wir haben als Aufsteiger eine überragende Saison gespielt“, resümierte Nord-Trainer Lars Mühlbauer.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in der Staffel 8

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