Der mittlerweile 32-jährige Stuckmann wechselte 2010 vom liechtensteinischen Proficlub FC Vaduz zur zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. "Den Vertrag habe ich auch mit Perspektive auf die Zeit nach meiner aktiven Karriere abgeschlossen. Ich wollte ursprünglich später als Trainer in Mönchengladbach aktiv sein", begründet Stuckmann, der die Trainer-A-Ligalizenz besitzt, seinen Wechsel ins Rheinland. Ein Faktor allerdings, der gegen diesen Plan sprach, war der mehrstündige Anfahrtsweg von Unna, wo er mit seiner Frau und seiner Tochter lebte.
Über einen Bekannten aus seiner Schweizer Zeit kam Stuckmann dann in Kontakt mit Jürgen Wörner. Der 57-Jährige ist Geschäftsführer von Eurocon-Solartechnik, einem langjährigen Sponsor der Spielvereinigung Sterkrade und leidenschaftlicher Fußballfan. Wörner eröffnete vor einem halben Jahr die Sparte "Sportmanagement" in seiner Firma und suchte nach qualifizierter Mithilfe. "Auf ein erstes unverbindliches Treffen folgten direkt weitere und beim zweiten war auch meine Frau dabei, um auch einen Eindruck zu bekommen. Die Chemie hat einfach direkt gepasst", beschreibt Stuckmann, der neben dem Status als Bürokaufmann auch ein Studium als Sportfachwirt vorweisen konnte, die Atmosphäre in den Gesprächen. An den Vertrag, den Stuckmann als Abteilungsleiter der Sparte des Sportmanagements erhielt, wurde direkt ein Spielervertrag bei Sterkrade 06/07 gekoppelt.
"Profitieren durch nachhaltige Arbeit"
Wo es mit der Abteilung des Sportmanagements hingeht, will man bei der Eurocon allerdings erstmal abwarten: "Man weiß nie zu hundert Prozent wo die Reise hingeht, aber die Resonanz der letzten Tage stimmt uns mehr als positiv. Unser Ziel ist es, irgendwann eine begrenzte Anzahl von Spielern zu beraten, auf die wir uns optimal einstellen können. Uns ist wichtig, dass alle Parteien, das heißt Spieler, Verein und die Eurocon von einer nachhaltigen Arbeit profitieren", betont Stuckmann. Das könne aber nur funktionieren wenn die Spieler auch in die Agentur passen. "Wir werden nicht um Spieler werben, die zwar ein großes Potential besitzen, aber charakterlich nicht zu uns passen", unterstreicht der Abwehrspieler.
Michael Stuckmann zu Gladbacher Zeiten
Zusätzlich soll der Aufbau eines eigenen Leistungszentrums bei der SpVgg Sterkrade den Spielern die ideale Möglichkeit bieten, um sich auch individuell sportlich weiterentwickeln zu können. Stuckmann: "So können wir ausgewählten jungen und hungrigen Nachwuchstalenten ebenso wie dem bereits etablierten Profi eine Plattform anbieten, sich für einen begrenzten Zeitraum für höhere Aufgaben vorzubereiten und zu empfehlen."
Seriöse Betreuung junger Spieler als Schwerpunkt
Besonders die Betreuung junger Nachwuchsspieler zählt zu den Zielen des Eurocon-Sportmanagement. Allerdings hat Stuckmann auch seine eigene Meinung zu der aktuellen Thematik: "Wenn man sieht in welchem Alter schon um die Jungs geworben wird, das ist schon Wahnsinn " Allerdings betont der Familienvater auch: "Wir legen natürlich Wert darauf, junge Talente in den Profisport integrieren zu können. Allerdings verfolgen wir einen ganzheitlicheren Ansatz als nur das Sportmanagement; es geht nicht nur um den Sport, vordergründig geht es um den Menschen. Wir werden unsere Klienten auch bei privaten Dingen, wie zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder den Behördengängen unterstützen. Die Spieler sollen sich ganz auf den Sport konzentrieren können."
Darüber hinaus will der ehemalige Profi auch seine eigenen Erfahrungen weitergeben: "Ich denke, ich kann durch eigene Erfahrungen sowohl von positiven als auch negativen Aspekten dieser Branche berichten. Das kann besonders jungen Spielern helfen." Zudem wird den Spielern zum Vorteil, dass die Agentur nicht nur in der Spielerberatung agiert, sondern den Vereinen und Spielern durch ihr großes nationales Netzwerk auch Unterstützung bei der Umsetzung und Gestaltung von Konzepten und Schaffung von Strukturen anbietet.
Eigene sportliche Ambitionen sind nicht begraben
Davon ab betont Stuckmann, dass er auch sein Engagement bei Sterkrade nicht nur als Ausgleich nutzen möchte: "Ich habe alles, was ich gemacht habe, immer zu hundert Prozent gemacht und natürlich will man als Sportler auch größtmöglichen Erfolg haben. Diese Saison wird es schwer, bei sieben Punkten Rückstand noch vom Aufstieg zu sprechen. Wir sollten uns darauf konzentrieren die Rückrunde ähnlich positiv zu gestalten, wie es auch schon in der Hinrunde gelungen ist. Vielleicht kann man dann in den nächsten Jahren irgendwann mal nach oben schauen; dazu muss aber auch alles passen."