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NR: Bezirksliga kompakt
Keine Punkte, aber Theater um Gehälter

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Das Wochenende in den Bezirksligen 3, 6 und 8 am Niederrhein hatte einiges parat. Frühzeitig in der Saison wird schon heiß über Spielergehälter diskutiert...

Bezirksliga Niederrhein 3

Der Mülheimer SV ist aktuell kaum zu schlagen. Die 07er schickten den türkischen Vertreter Trabzon SKV mit 1:5 zurück nach Heiligenhaus. „Trotz dieses klaren Erfolgs muss ich sagen, dass das bislang unser schlechtestes Saisonspiel war. Wir haben eine ordnungsgemäße Partie absolviert und einen Pflichtdreier eingefahren, mehr aber auch nicht“, resümierte Mülheims Erfolgscoach Ralf Zils. Andy Lausberg (2), Dzenan Dogic, Bilal Hamidovic und Volkan Onur erzielten die Treffer für den Tabellenführer. Für das Schlusslicht war Elvan Aydin zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erfolgreich. Ausgeglichen war die Partie zwischen dem ETB SW Essen und dem SC Velbert II. Nach Toren von Benjamin Christ (2) für die Essener und Christos Grammatikas, sowie Sebastian Nilewski auf Seiten der Velberter, trennten sich die Teams 2:2-Unentschieden voneinander. "Unterm Strich kann ich mit meiner Elf zufrieden sein. Wir haben sehr gut angefangen und zwei Tore gemacht. Aber: Wir müssen bei gegnerischen Standards wachsamer und konsequenter sein", stellte ETB-Coach Tom Schikora nach dem Schlusspfiff fest.

Steele steht bereits unter Druck

Anders ist die Lage am Steeler Langmannskamp. Die Steelenser, die sich vor der Saison einiges vorgenommen hatten, kommen auch nach dem 6. Spieltag überhaupt nicht in Schwung. Das Team vom Trainergespann Frank Burchhardt und Slavko Franjic unterlag dem starken Heisinger SV mit 1:3. „Uns kam an diesem Tag einiges zu Gute. Steele stand unter Druck und musste bei diesem Wetter agieren, wir haben klug reagiert und eiskalt zugeschlagen. Das war eine hervorragende Leistung“, bilanzierte Heisingens Coach Arnd Herbst, der sich mit seinem Team in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt hat.

Bei den 03/20 herrscht dagegen Ernüchterung. „Wir hatten ein hartes Auftaktprogramm und einige Verletzungssorgen. Trotzdem ist der Start und allen voran das Heisingen-Spiel enttäuschend. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen und anfangen zu punkten“, sagt Burchhardt. Die nächste Gelegenheit haben die Steelenser am kommenden Wochenende in Holsterhausen. Das Kupferschmidt-Team musste am Sonntag eine deftige 0:6-Klatsche bei der SSVg. Velbert II hinnehmen. „Sie werden alles versuchen, um diese Scharte wettzumachen. In Holsterhausen ist es immer unangenehm zu spielen. Auf dem kleinen Ascheplatz ist die DJK sehr gefährlich. Doch wir müssen wieder in die Spur kommen. Das wird ein interessantes Spiel“, blickt Steeles Coach auf den kommenden Sonntag voraus.

Der Traum vom Diebels-Niederrheinpokal

Entspannter als in Steele ist die Stimmung beim SC Werden Heidhausen. Die Essener Südstäder siegten mit 5:1 bei der Zweitvertretung der Sportfreunde Niederwenigern und belegen aktuell Rang drei. Danny Konietzko will das Saisonziel „Klassenerhalt“ aber keineswegs revidieren. „Unsere Leistungen sind zu schwankend. Mal schauen, wo wir nach dem 10. oder 15. Spieltag stehen. Dann können wir die Zielsetzung eventuell überdenken. Aktuell ist das alles nur eine Momentaufnahme.“

Der klare Erfolg in Hattingen hatte für Werden auch einen faden Beigeschmack. Nicklas Nolte hat sich wohl eine schwere Verletzung am Kreuzband zugezogen. Das ist natürlich sehr bitter“, sagt Konietzko. Ohne Nolte geht es nun für das Konietzko-Team um ihren Sturmführer Jason Munsch, der in Niederwenigern seine Saisontore drei und vier erzielte, am Dienstagabend (19.30 Uhr) auf der heimischen Anlage um den Halbfinaleinzug im Kreispokal. „Wir wollen nach dem Coup gegen den FC Kray auch den SV Kupferdreh schlagen und in die lukrative Diebels-Niederrheinpokal-Hauptrunde einziehen“, gibt Konietzko ein kurzfristiges Ziel aus.

Bezirksliga Niederrhein 6

Beim SC Frintrop steht eine Trainerentlassung unmittelbar bevor. „Wir müssen jetzt intern klären, wie es weitergeht. Ich kann mich aktuell weder für, noch gegen den Trainer aussprechen“, sagt Dietmar Lohe, Sportlicher Leiter der Frintroper. Eine Rückendeckung für das Trainergespann Frank und Oliver Blumentrath hört sich jedenfalls anders an. Die auf den Aufstieg mitfavorisierten Frintroper stecken nach einer erneuten Niederlage (2:4 beim SC 1920 Oberhausen) – der fünften Pleite im sechsten Spiel – in einer tiefen Krise. „Wir sind in einer sportlichen Krise. Das können wir nicht abstreiten“, sagt Michael Kullmann, 1. Vorsitzender am Schemmannsfeld.

Den Frintropern nutzte in Oberhausen auch der erste Saisontreffer von Gökhan Bilen (50.), der als A-Liga-Torjäger von Wacker Bergeborbeck zum SC Frintrop gewechselt war, nichts. Zwar konnten Bilen und Nils Thiesling (55.) einen 0:2-Rückstand, Oberhausen war durch die Treffer von Ümit Ertural (20.) und Oliver Nözel (35.) 2:0 in Front gegangen, drehen, doch erneut Ertural (71.) und Nözel (77.) machten die Krise in Frintrop perfekt.

Nach Rundumschlag wieder in der Spur

In der vergangenen Woche steckte Aufsteiger SC Phönix auch noch im tiefen Schlamassel. Trainer Arndt Krosch kündigte einen Rundumschlag an und degradierte mit Alexander Krieger und Sanjay Bhandari zwei Spieler in die zweite Mannschaft. „Die Jungs wissen, dass ich sehr sozial bin und viel Spaß verstehe. Doch irgendwann muss man auch kapieren, dass es so nicht weitergeht. Jedoch können sich die Spieler durch gute Leistungen in der Zweiten wieder anbieten“, sagt Krosch.

Dass die Konsequenzen gefruchtet haben, beweist der erste Saisonsieg – 4:2 in Schönebeck! „Das hat die Mannschaft herovrragend gemacht. Ich habe schon unter der Woche gespürt, dass wir gewinnen werden. Die Spieler waren in den Einheiten unglaublich engagiert“, freute sich Krosch. Erol Serin (19., 25.) und Bastian Thielert (65., 72.) machten den ersten Saisondreier für den Aufsteiger perfekt. Für die SG Schönebeck erzielten Sertac Ayhan (14.) und Rene Nettelbeck (42.) die Tore. SGS-Coach Jörg Lipinski war nach der vierten Pleite für den Landesliga-Absteiger verärgert. „Bei uns ist aktuell kein Zusammenhalt zu erkennen. Da versucht jeder sein Ding zu machen. Wir haben gute Einzelspieler, doch das reicht nicht. Wenn du erfolgreich sein willst, dann kann das nur über Teamgeist gehen.“

Einen sehr guten Teamspirit hat die Mannschaft der Spielvereinigung Sterkrade-Nord. Der Aufsteiger ballerte den VfR 08 Oberhausen mit 6:2 von der heimischen Anlage an der Lütticherstraße. „Das war unsere beste Saisonleistung“, resümierte Nord-Trainer Lars Mühlbauer den vierten Saisonsieg auf der anschließenden Pressekonferenz. Zum Matchwinner avancierte Nils Carstensen, der gleich drei Treffer markierte und nun fünf Saisontore zu Buche stehen hat. „Unsere Fehler sind einfach haarsträubend und dumm. Mit so einem Auftreten werden wir niemals etwas auf des Gegners Platz holen“, ist VfR-Coach Andre Braun aufgrund der Auswärtsmisere bedient.

Streit um Spielergehälter

Bei TuS Helene geht es nach dem Rücktritt von Sascha Fischer (RS berichtete) nicht vorwärts. Gegen das Spitzenteam von SuS Haarzopf unterlagen die Altenessener daheim mit 2:3. Dabei hatte Stefan Waszek (42.) die Schwarz-Weißen, die aktuell von Interimscoach Hüseyin Tok geführt werden, mit einem 30-Meter-Solo-Lauf und einem abschließendem 16-Meter-Knaller in Führung geschossen. „Danach spielen wir einfach zu nervös und kassieren nach dem Ausgleich zwei weitere Gegentore innerhalb von fünf Minuten. Da sind die Köpfe natürlich schnell unten“, bilanziert Waszek. Mark Enger (52.), Heiko Maek (72.) und Tim Leding (75.) schossen den Haarzopfer Sieg heraus. Burak Piri (86., Foulelfmeter) gelang nur noch der Anschluss.

Für Helene geht es bereits am Dienstag (19 Uhr) mit dem Pokalspiel gegen Landesligist SV Schonnebeck weiter. „Ich hoffe, dass wir keine 20 Stück kassieren. Denn in der aktuellen Verfassung ist das leider gut möglich. Wir müssen uns an die Ehre packen und so teuer wie möglich verkaufen“, fordert der ehemalige Jugendspieler von Rot-Weiss Essen. Nach dem Fischer-Aus haben sich nach RS-Informationen Alexander Theodor, Pierre Prell und Tolga Uslaer abgemeldet. Grund soll nicht allein der Trainer-Rücktritt, sondern allen voran Unstimmigkeiten bei den Spielergehältern gewesen sein. Einzig der Ex-Schonnebecker Theodor soll den Verein in Verbindung mit dem Fischer-Rücktritt verlassen haben. Zudem sickerte durch, dass das Fischer-Aus ebenfalls in Verbindung mit den finanziellen Differenzen zwischen Trainer, Team und Vorstand stehen soll. Am Donnerstag soll der Vorstand des Klubs zur Mannschaft sprechen und das Team in Sachen Trainerfrage, Zukunft des Klubs und allen voran Entlohnung der Spieler informieren – harte Zeiten an der Bäuminghausstraße!

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