Vorstandsmitglied Torsten Pütz gab am Dienstag bekannt, dass er einen Insolvenzantrag gestellt hat. Pütz trat daraufhin von seinem Posten zurück. Der Funktionär bedauerte beide Entscheidungen, handelte andererseits aber auch rational: „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war eine brutale Entscheidung, aber aufgrund der Situation habe ich keine Zukunft mehr gesehen.“
Schuldenstand schreckt Sponsoren ab
Den Gang zum Insolvenzverwalter unternahm er am Dienstag, doch die Entscheidung fiel schon, so Pütz, „nachdem ich Bescheid bekommen hatte, welche Nachzahlung da auf uns zukommen könnte.“ Angesichts des horrenden Schuldenstandes (insgesamt etwa 250.000 Euro) sah sich der Union-Macher nicht mehr in der Lage, Rettungspläne zu entwerfen. Er spürte den fortschreitenden Attraktivitäts- und Glaubwürdigkeitsverlust seines Klubs: „Es war zuletzt schwierig, Sponsoren oder Verantwortungsträger mit ins Boot zu bekommen.“
Parallel zum Insolvenzantrag zog Pütz auch die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück. Umso erfreulicher, dass sich jetzt doch eine Lösung anbahnt, wie Union Solingen fortbestehen kann. „Wir arbeiten an einem Anschluss an einen anderen Verein in Solingen“, erklärt das zurückgetretene Vorstandsmitglied. Dabei handelt es sich laut Pütz um den BSC Aufderhöhe, mit dem sich Union zum BSC Union Solingen zusammenschließen will.
Neustart in der Bezirksliga als BSC Union Solingen
Das Team wird in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga an den Start gehen. Pütz wird Mitglied Nr. 1 des neuen Vereins und wird kommissarisch in den Vorstand aufgenommen, verweist aber auf die für kommenden März angesetzten Wahlen. Neuerliche Geldprobleme fürchtet er vorerst nicht: „Der BSC-Vorstand hat versichert, dass sich Aufderhöhe finanziell in ruhigem Fahrwasser befindet.“
In den kommenden Wochen gilt es zu klären, mit welcher Mannschaft der BSC Union Solingen in der Bezirksliga auftreten wird. Pütz hofft, einige Kicker aus der Niederrheinliga-Truppe zum Bleiben bewegen zu können. Angesichts des veränderten wirtschaftlichen Hintergrundes weiß er aber: „Das wird bestimmt nicht einfach.“